Nazis ziehen vors Verwaltungsgericht Düsseldorf

Gestern Nachmittag reichte der Anmelder des Naziaufmarsches, Axel Reitz eine Klage gegen die Auflagen der Wuppertaler Polizei beim Verwaltungsgericht Düsseldorf ein. Dies kündigten die Anmelder Axel Reitz und Kevin Koch bereits Anfang Januar nach dem ersten Kooperationsgespräch mit der Wuppertaler Polizei an.
Die Nazis wollen sich am Samstag unter massivem Polizeischutz am Wuppertaler Hauptbahnhof versammlen und zum Autonomen Zentrum an der Gathe marschieren. Die Polizei wollte eigenen Angaben nach beides untersagen.
Wo genau die Nazis nun demonstrieren dürfen, wird das Verwaltungsgericht voraussichtlich erst am Freitag entscheiden.

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Pressemitteilung des „Wuppertaler Bündnisses gegen Nazis“

Im Folgenden dokumentieren wir die aktualisierte Pressemitteilung vom „Wuppertaler Bündnis gegen Nazis“.

Pressemitteilung, 23.01.2011 des „Wuppertaler Bündnisses gegen Nazis“
Mitglieder des „Wuppertaler Bündnisses gegen Nazis“ stören Werbung für Nazi-Demo in der Elberfelder Innenstadt

Am kommenden Samstag, den 29. Januar um 12 Uhr ist von Nazis ein Aufmarsch am Elberfelder Hauptbahnhof angemeldet worden, zu dem auch viele Nazis aus anderen Städten erwartet werden. Mittlerweile hat sich das „Wuppertaler Bündnis gegen Nazis“, ein breiter gesellschaftlicher Zusammenschluss von Wuppertalerinnen und Wuppertalern gebildet, um Gegenveranstaltungen zu organisieren und den Marsch der Nazis durch Wuppertal-Elberfeld zu verhindern. Um weitere Kreise der Wuppertaler Bevölkerung anzusprechen, organisierte das Bündnis am gestrigen Samstag in den Innenstädten von Barmen und Elberfeld, sowie anderen Stadtteilen, Informationsstände. Diese Präsenz blieb in der rechten Szene nicht unbemerkt.
Bereits gegen Mittag hatten sich ca. 40 Nazis in Vohwinkel formiert, um rund eine Stunde später, nur wenig entfernt vom Stand des Bündnisses in der Elberfelder Innenstadt, für ihren Aufmarsch zu werben. Nach massivem Protest aus der Wuppertaler Bevölkerung und von Mitgliedern des Bündnisses gingen die Aktionen der Nazis in körperliche Übergriffe, Bedrohungen und Verfolgungen über. Ein direktes Zusammentreffen am Stand des Aktionsbündnisses konnte gerade noch abgewendet werden. Gemeinsam gelang es engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die Nazis nach kurzer Zeit aus der Innenstadt zu vertreiben. Dabei wurde ein Nazi wegen tätlichen Angriffs auf einen Bürger von der Polizei in Gewahrsam genommen. In Polizeibegleitung mussten die Nazis schließlich ihren Rückzug nach Vohwinkel antreten.
Unterstützen auch Sie den Aufruf des Bündnisses, nächste Woche Samstag um 10.30 Uhr rund um die Elberfelder City-Arkaden, um Ihrem Protest gegen den Nazi-Aufmarsch Ausdruck zu verleihen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://wuppertal-gegen-rechts.de/ und http://www.facebook.com/wuppertalkeinplatzfuer

Wuppertal hat keinen Platz für Nazis!

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Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus in Wuppertal-Vohwinkel

27.1.2011 Befreiungstag von Auschwitz
19:00 Kaiserstrasse/ Ecke Bahnstrasse: Gedenkfeier für die Vohwinkler NS-Opfer
19:30 Bürgerbahnhof Vohwinkel: Zeitzeugenveranstaltung mit Paul Brune, Überlebender der Kindereuthanasie

Paul Brune wurde 1943 als Achtjähriger in die so genannte Kinderfachabteilung der Provinzialheilanstalt Dortmund-Aplerbeck eingewiesen. Hinter der Beschönigung „Kinderfachabteilung“ verbarg sich eine der Tötungsstationen der „Kindereuthanasie“, die allein in Westfalen über 200 Säuglinge, Kinder und Jugendliche traf. Gleichzeitig gingen von Dortmund-Aplerbeck wie von der Klinik Marsberg (Hochsauerlandkreis), wohin Brune später verlegt wurde, auch die Transportaktionen im Rahmen der Erwachsenen-„Euthanasie“ aus. Mit Glück überlebte Paul Brune die Massenmorde der NS-Psychiatrie, doch zu einem hohen Preis: Die Stigmatisierung, „lebensunwert“ zu sein, wurde er nie mehr los. Als angeblicher Psychopath blieb er auch nach Kriegsende gegen seinen Willen in der Psychiatrie und musste erleben, dass die Misshandlungen an Patienten dort praktisch unverändert weiter gingen. Erst 1957 hob ein Gericht die Entmündigung von Brune auf. Er arbeitete hart für ein neues Leben, studierte und wollte Lehrer werden. Doch am Ende seines Studiums holte ihn seine alte „Irrenhausakte“ wieder ein. Ein Amtsarzt attestiert ihm „asoziales Verhalten infolge Erbanlage“. Brune, der heute in Bochum lebt, erkämpfte sich zwar noch sein zweites Staatsexamen, der Weg in den Schuldienst aber blieb ihm verwehrt.
Die Verbrechen des Dritten Reiches im Zeichen der „Rassenhygiene“ und der „Vernichtung unwerten Lebens“ gehören zu den lange wenig beachteten Kapiteln deutscher Zeitgeschichte. Was 1934 mit massenhaften Zwangssterilisationen begann, endete seit 1939 nach Schätzungen für über 200.000 Menschen mit der Ermordung in der so genannten Euthanasie. Die Opfer dieser Verbrechen zählen noch immer zu den weitgehend vergessenen Opfergruppen. Sie selbst und ihre Angehörigen sind häufig bis heute traumatisiert und stigmatisiert.
Veranstalter_innen:
Antifa Referat Universität Wuppertal, Antifa-Café, Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V, Tacheles e.V., VVN-BdA

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NRW-NPD weiter uneinig wegen Wuppertaler Nazi-Demo

von NRW rechtsaußen:

W/KR: NRW-NPD weiter uneinig wegen Wuppertaler Neonazi-Demo
Wuppertal/Krefeld – Die Frage, ob man die für den 29. Januar in Wuppertal geplante Neonazi-Demonstration unterstützen soll, sorgt innerhalb der nordrhein-westfälischen NPD offenbar weiterhin für Verwirrung und Konflikte.
Für kurze Zeit veröffentlichte der NPD-Kreisverband Krefeld am Mittwoch den Aufruf zu der Demonstration auf seiner Internetseite. Dort ist er inzwischen kommentarlos aber wieder verschwunden und durch einen Bericht über mögliche Neuwahlen in NRW ersetzt worden. Stattdessen findet sich der Aufruf inzwischen auf der Homepage der nordrhein-westfälischen „Jungen Nationaldemokraten“, samt Kontaktdaten für eine gemeinsame Anreise aus Krefeld.
Wie berichtet, hatte vor wenigen Tagen ein führender Funktionär des regional zuständigen NPD-Kreisverbands Ennepe-Ruhr/Wuppertal deutlich gemacht, dass er vom Demonstrationsmotto „Gegen Antifaschismus und linke Gewalt! – Weg mit dem Autonomen Zentrum!“ und der Demonstrationsroute, die nach dem Willen der Veranstalter zu jenem „Autonomen Zentrum“ führen soll, nicht viel hält.*
Anders als die NPD Ennepe-Ruhr/Wuppertal hatte der Nachbar-Kreisverband der Partei, die NPD Düsseldorf/Mettmann, erklärt, man unterstütze die Demonstration. Die Düsseldorfer NPD stellt auch einen der Redner bei der Veranstaltung. (ts)
* http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/18/w-rechter-zwist-wegen-wuppertaler-neonazi-demo/

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Rechter Zwist wegen Wuppertaler Nazi-Demo

von NRW rechtsaußen:

W: Rechter Zwist wegen Wuppertaler Neonazi-Demo
Wuppertal – Der NPD-Kreisverband Düsseldorf/Mettmann unterstützt die Neonazi-Demonstration, die am 29. Januar in Wuppertal stattfindet. Der für Wuppertal zuständige Kreisverband der Partei zeigt hingegen bisher keine Begeisterung, am letzten Samstag im Januar unter dem Motto „Gegen Antifaschismus und linke Gewalt! – Weg mit dem Autonomen Zentrum!“ durch die Stadt zu ziehen.
Dass die NPD aus Düsseldorf und Mettmann sich hinter den Demonstrationsaufruf stellen würde, überraschte nicht. Sie gehört zum neonationalsozialistischen Flügel der Partei und hat keine Probleme damit, auch mit militanten „parteifreien“ Neonazis gemeinsame Sache zu machen. Sie soll bei der Demonstration am 29. Januar mit ihrem stellvertretenden Kreisvorsitzenden und Düsseldorfer Ortsvorsitzenden Manfred Breidbach auch einen der Redner stellen.*
Die Skepsis des eher um eine gemäßigter wirkende Außendarstellung der Partei bemühten Kreisverbands Ennepe-Ruhr/Wuppertal gegenüber der Demonstration am 29. Januar wurde deutlich, als ein Mitglied des Kreisvorstands in der vorigen Woche einen Beitrag zum Thema in den Diskussionsspalten einer neonazistischen Internetplattform hinterließ. „Der Meinungsbildungsprozeß im Kreisvorstand ist noch nicht hundertprozentig abgeschlossen, so daß noch ein am WE stattfindendes Gespräch mit einem benachbarten Kreisverband, der diese Demonstration bislang unterstützt, abgewartet werden soll“, ließ er wissen.
Aber er machte schon einmal deutlich, was gegen die Demonstration spricht. Vordergründig richtet sich seine Kritik dagegen, dass sich die Demo, die nach dem Willen der Veranstalter zum „Autonomen Zentrum“ an der Markomannenstraße führen soll**, gegen das falsche Ziel wende: „Bereits jetzt läßt sich jedoch schon feststellen, daß mit einer Demonstration gegen das AZ zwar das dort verortete kriminelle Straßengesindel aufgeschreckt wird, nicht jedoch die eigentlich Verantwortlichen für das verkommene politische Klima in Wuppertal“, schreibt der Kommentator unter einem Autorennamen, den bislang Thorsten Crämer benutzte.
Crämer ist zwar auf dem Papier nur Kreisschatzmeister der NPD Ennepe-Ruhr/Wuppertal, tatsächlich aber die treibende Kraft hinter den Aktivitäten des Kreisverbands. Er sähe es lieber, wenn sich die Demonstration gegen die Wuppertaler „Initiative für Demokratie und Toleranz“ richten würde, dessen Arbeit ihm offenbar deutlich mehr Sorgen bereitet als das „Autonome Zentrum“. Vor allem aber geht es ihm darum, „die NPD in Wuppertal nach Kräften zu stärken“.
Das freilich dürften die „parteifreien“ Neonazis rund um Axel Reitz und Kevin Koch, die Anmelder der Demonstration, ganz anders sehen. Wie zum Beweis dafür präsentierten sie jetzt den Namen eines weiteren Redners der Veranstaltung. Neben Reitz und Koch selbst, dem Düsseldorfer NPDler Breidbach und dem niedersächsischen Neonazi Dieter Riefling soll auch Ingo Haller sprechen. Haller war bis zum vorigen Sommer stellvertretender Landesorganisationsleiter der NPD, Kreisvorsitzender in Düren und exponiertester Vertreter des offen bekennenden NS-Flügels in der Partei.
Nachdem Haller und sein Kreisverband vehement gegen die Ergebnisse eines Landesparteitags polemisiert und dabei auch Crämer selbst massiv attackiert hatten***, war der Dürener Kreisvorsitzende seines Amts enthoben und ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet worden.**** Dass der „bekannte Aktivist“ und „nationale Sozialist“, der „stets energisch gegen eine Verbürgerlichung und Verwässerung von klaren und deutlichen Positionen innerhalb der NPD“ eingetreten sei, nun mit diesen Formulierungen als einer der Redner bei der Wuppertaler Demonstration vorgestellt wird, dürfte die Begeisterung des lokal zuständigen Kreisverbands für die Veranstaltung nicht eben größer werden lassen. (ts)
* http://nrwrex.wordpress.com/2010/10/30/me-rund-150-neonazis-demonstrieren-in-neviges-%e2%80%93-npd-redner-will-%e2%80%9ebis-aufs-blut-gegen-die-uberfremdung-kampfen%e2%80%9c/
und
http://nrwrex.wordpress.com/2010/12/20/dme-neuer-vormann-fur-ns-fraktion-in-der-nordrhein-westfalischen-npd/
** http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/09/w-neonazis-wollen-wegen-demo-vor-gericht-ziehen/
*** http://nrwrex.wordpress.com/2010/10/04/acdn-aachener-neonazi-kameradschaft-will-landes-npd-kunftig-als-%e2%80%9epolitischen-gegner%e2%80%9c-behandeln/
und
http://nrwrex.wordpress.com/2010/09/22/nrw-%e2%80%9everbalinjurien-parteischadigenden-charakters%e2%80%9c/
**** http://nrwrex.wordpress.com/2010/10/01/nrw-durener-npd-kreisvorstand-seines-amtes-enthoben-%e2%80%93-drei-ausschlussverfahren-%e2%80%93-umstrittenes-vorstandsmitglied-lasst-amt-ruhen/

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Heute/Morgen: ConnACT! – Von der Vernetzung zur Aktion

ConnACT!
Antifaschistische spektrenübergreifende
Konferenz am 14./15. Januar 2011 in Köln

Wann: 14./15. Januar 2011
Wo: Bürgerzentrum Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, 50670 Köln

Warum diese Konferenz?
Viele Gruppen und Personen, die in Nordrhein-Westfalen antifaschistische Politik machen, haben bereits in der einen oder anderen Weise miteinander zu tun gehabt: Wir sind uns in lokalen Bündnissen begegnet, haben uns bei der Vorbereitung überregionaler Anti-Nazi-Aktivitäten kurzgeschlossen oder sind gemeinsam im nordrhein-westfälischen Bus-Konvoi im Februar 2010 nach Dresden gefahren. Den Rahmen für eine gemeinsame Diskussion gab es bisher kaum. Deswegen möchten wir antifaschistische Gruppen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Parteien, Gewerkschaften und interessierte Einzelpersonen einladen, mit uns gemeinsam Strategien und Perspektiven für das Jahr 2011 zu diskutieren.
2011 – Dresden, Stolberg, Köln, Dortmund…
Genug zu tun gibt es allemal: Für das Jahr 2011 stehen bereits mehrere große extrem rechte Events an, gegen die wir gemeinsam und spektrenübergreifend vorgehen wollen. Zu den Aktivitäten gegen den Neonazi-Aufmarsch in Dresden werden wieder, wie in den vergangenen Jahren, Busse aus NRW fahren. Anlässlich des alljährlichen Neonazi-Aufmarsches in Stolberg bei Aachen im April 2011 hat sich ein breites überregionales Bündnis zusammengefunden, das zu Massenblockaden aufruft. Im Mai plant „Pro NRW“ einen „Marsch für die Freiheit“ in Köln. Und im September 2011 steht in Dortmund erneut der „Nationale Antikriegstag“ an, ein zentraler Termin für die neonazistische Szene.
Bisher gibt es gegen diese Aktivitäten keine langfristig angelegten überregionalen spektrenübergreifenden Bündnisse. Ob und wie dies möglich ist, soll ein Thema der Konferenz sein. In den letzten Jahren hatten wir viele Erfolge zu verbuchen, setzten uns aber auch mit teils recht unterschiedlichen Vorstellungen antifaschistischen Engagements auseinander. Auch dies möchten wir mit Euch diskutieren. Und letztendlich möchten wir auch Raum für Vernetzung und gegenseitiges Kennenlernen bieten.
Auf www.antifa-konferenz.de bieten wir euch unter dem Punkt Programm schon vorab einen Überblick über die geplanten Themen & Workshops.

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Nazis wollen wegen Demo vor Gericht ziehen

von NRW rechtsaußen:

W: Neonazis wollen wegen Demo vor Gericht ziehen
Wuppertal – Im Vorfeld einer für den 29. Januar in Wuppertal angemeldeten Neonazi-Demonstration zeichnet sich eine juristische Auseinandersetzung zwischen den Veranstaltern und der Polizei ab.
Nach einem Kooperationsgespräch mit der Polizei klagten die Anmelder Axel Reitz und Kevin Koch, dass die Polizei Einwände gegen die Demo-Route hat: Die Neonazis sollen demnach nicht in Sicht- und Hörweite des „Autonomen Zentrums“ in Elberfeld gelangen. Genau dorthin zieht es aber die Truppe rund um Reitz und Koch. Falls die Polizei Wuppertal in ihrem Auflagenbescheid den „Protest“ vor dem „Autonomen Zentrum“ untersage und die Demonstration in ein Gebiet „fernab des AZ“ abzuschieben versuche, werde man vor dem Verwaltungsgericht gegen die entsprechende Auflage klagen, kündigen die Neonazis an.
Unterstützt wird die von „parteifreien“ Neonazis veranstaltete Demonstration durch den NPD-Kreisverband Düsseldorf/Mettmann, der sich seit Monaten auch öffentlich wahrnehmbar auf dem neonationalsozialistischen Flügel der Partei zu profilieren versucht. Sein stellvertretender Vorsitzender Manfred Breidbach, der bei einer Demonstration Ende Oktober 2010 in Velbert durch eine besonders rassistische und mit NS-Tönen gespickte Rede* aufgefallen war, gehörte zu den Rednern einer „Mobilisierungsveranstaltung“ Mitte Dezember im Kreis Mettmann.** Breidbachs Kreisverband trug auch sein Scherflein zur Deckung der Kosten der Veranstaltung bei und machte 150 Euro aus der Parteikasse locker.
Einer der Redner soll am 29. Januar Dieter Riefling sein, ein ehemaliger Funktionär der 1995 verbotenen „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP). Riefling hat sich in den mehr als zwei Jahrzehnten, in denen er sich in der Neonaziszene bewegt, bereits Verurteilungen wegen Körperverletzung, Aufstachelung zum Rassenhass, Volksverhetzung und Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen eingehandelt.*** (ts)
* http://nrwrex.wordpress.com/2010/10/30/me-rund-150-neonazis-demonstrieren-in-neviges-%e2%80%93-npd-redner-will-%e2%80%9ebis-aufs-blut-gegen-die-uberfremdung-kampfen%e2%80%9c/
** http://nrwrex.wordpress.com/2010/12/20/dme-neuer-vormann-fur-ns-fraktion-in-der-nordrhein-westfalischen-npd/
*** http://www.weser-kurier.de/bilder/rechtsabbieger.pdf
(In der vom Weserkurier und dem NDR herausgegebenen Dokumentation „Rechtsabbieger – Die unterschätzte Gefahr: Neonazis in Niedersachsen“ ist Riefling unter der Überschrift „Der Lautsprecher – Dieter Riefling spricht nicht, er brüllt“ ein eigenes Kapitel gewidmet [S. 60].)

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Zwischen Größenwahn und Weinerlichkeit

Aus der aktuellen Ausgabe der Düsseldorfer Stattzeitung „TERZ“ (Januar 2011)

Zwischen Größenwahn und Weinerlichkeit
Wuppertaler Neonazis kündigen Aufmarsch an

„Gegen Antifaschismus und linke Gewalt! – Weg mit dem Autonomen Zentrum!“ fordern die „Nationalen Sozialisten Wuppertal“ (NaSoWpt) und wollen ihrem Anliegen mit einem Aufmarsch am 29. Januar 2011 Nachdruck verleihen. Als Veranstalter werden – ebenso wie beim Aufmarsch am 30. Oktober in Velbert (siehe TERZ 12.2010) – „Freie Kräfte der Region, unterstützt von der NPD Düsseldorf / Mettmann“ aufgeführt. Großzügige 150 Euro habe dieser „politisch vorbildlich agierende NPD-Verband“ für die Demo bereits gespendet, berichten die Demoveranstalter. Und freuen sich, „ankündigen zu können, daß am 29.01.2011 auch ein Vertreter dieses NPD-Verbandes auf unserer Demonstration sprechen wird!“ Offenbar hatten die offen nationalsozialistischen Inhalte der Velberter Rede des Düsseldorfer NPD-Ortsvorsitzenden Manfred Breidbach den NaSoWpt sehr gefallen.
Demoaufruf und Praxis der NaSoWpt stehen gerade idealtypisch für die in der Szene allgegenwärtige Kombination aus Größenwahn, Weinerlichkeit und Verfolgungswahn, aus Selbsterhöhung und Opferstilisierung. Da wird von „Rückzugsaktionen der Antifaschisten“ trotz deren angeblich dreifacher zahlenmäßiger „Überlegenheit“ berichtet, von „Konfrontationen mit Antifaschisten, die aber klar zu gunsten der Aktivisten“ ausgegangen seien, von „Stadtteilen in Wuppertal, in welche sich die antifaschistischen Gruppen in kleineren Personengruppen nicht einmal herein trauen“, von „erfolgreichen Verteilaktionen“ und von einer Antifa, die „weder ernst zu nehmen, noch in irgendeiner Art und Weise in der lage ist uns etwas anderes als Kindergarten guerillas entgegen zu setzen.“ Geradezu logisch aus dieser Wahrnehmung heraus folgt eine völlige, wenngleich im Einzelfall nicht ungefährliche Selbstüberschätzung und ein – zumindest zeitweise – großes Selbstbewusstsein, das an Dortmunder Verhältnisse erinnert. Einzelne „Aktivisten“ stolpern sogar mit ihren Klarnamen durch das „weltweite Netz“, und es werden ungepixelte Gruppenbilder hochgeladen. Zum Kapitel Selbstüberschätzungen gehörte auch der Versuch von zirka 15 Neonazis, am 11. September 2010 ein antifaschistisches Stadtteilfest in Wuppertal-Vohwinkel zu „besuchen“, der schon nach wenigen Metern endete, allerdings im Polizeikessel. Und auch der Versuch von um die 20 „Aktivisten“, sich am 30. November 2011 mit Gewalt Zutritt zur Filmpremiere des Dokumentarfilmes „Das braune Chamäleon“ des gegen Rechts engagierten „Medienprojektes Wuppertal“ zu verschaffen, scheiterte kläglich, auch wenn einige Besucher_innen des Filmes durch das von den Neonazis versprühte Pfefferspray leicht verletzt wurden. Es blieben etliche Blessuren in den eigenen Reihen sowie 13 festgenommene „Kameraden“, darunter auch ein minderjähriger Düsseldorfer.
Im Aufruf zum Aufmarsch liest sich das alles ganz anders: „Tatsache ist jedoch, daß die Gewalt fast immer von der militanten Linken ausgeht und gerade in Wuppertal ist es für Nationalisten kaum noch möglich legales Informationsmaterial zu verbreiten, ohne sich gewalttätigen Übergriffen des linken Mobs ausgesetzt zu sehen.“ Die Wuppertaler Antifa habe „nur einen Lebenszweck, nämlich die Verübung von Straftaten gegen politisch Andersdenkende“, sie sei also eine „kriminelle Vereinigung“, die „von staatswegen allerdings nicht bekämpft, sondern im Gegenteil noch hofiert und unterstützt wird.“ Man wolle endlich wieder „gefahrlos unser Recht auf freie Meinungsäußerung ausüben können und wir wollen, dass endlich gegen die wahren Gewalttäter vorgegangen und das Autonome Zentrum geschlossen wird!“
Aktivitäten gegen den neonazistischen Spuk in Wuppertal – auch bereits im Vorfeld des Aufmarsches – sind in Vorbereitung und werden rechtzeitig bekanntgegeben, u.a. auch auf der Homepage der Antifaschistischen Linken Düsseldorf:
antifa-duesseldorf.de
(AAK)

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[Mettmann] Nazitreffen am vergangenen Freitag

Laut der Mobilisierungsseite für den Naziaufmarsch am 29. Januar in Wuppertal fand am Freitag, den 17. Dezember eine Veranstaltung im Raum Mettmann statt. Die Teilnehmer_innenzahl von 40 Leuten ist allerdings wohl – wie gewohnt – mehr als nur stark übertrieben.
Neben dem Wuppertaler Nachwuchsnazi Kevin Koch, hielten dort Manfred Breidbach (stellvertretender Vorsitzender der NPD KV Düsseldorf/Mettmann und Vorsitzender der NPD Düsseldorf), Sven Skoda aus Düsseldorf und Axel Reitz aus Pulheim langweilige Reden.
Nach dem ersten Auftritt zusammen mit Paul Breuer und Axel Reitz in einem Mobilisierungsvideo für das Heldengedenken in München, ist dies der erste öffentliche Auftritt vom Wuppertaler Kevin Koch bei einer Veranstaltung. Zuvor beschränkte er sich auf das Anfertigen von Film- und Fotoaufnahmen von Naziaufmärschen und Gegendemonstrant_innen für das Nazi-Medienportal „medinet|west“.
Nach Darstellung der Naziseite beschäftigte sich Manfred Breidbach in seiner Rede weniger mit der Demonstration in Wuppertal, sondern mehr mit dem Zustand der NPD und dem Verhältnis zwischen Neonazis innerhalb und außerhalb der NPD. Breidbach habe sich in seiner Ansprache „rückhaltlos zum lebensrichtigen Menschenbild des nationalen Sozialismus“ bekannt und sich „deutlich von reaktionären Machenschaften in den Reihen der NPD“ abgegrenzt, freuen sich die Wuppertaler Nazis. „Für ihn und seinen Kreisverband werde es auch im kommenden Jahr eine Selbstverständlichkeit sein, eng mit den „freien Kräften“ der Region zusammenzuarbeiten und eine radikale Politik in Abgrenzung zum System zu praktizieren, ganz gleich was selbsternannte ,Politikfähige’ in der Partei davon halten mögen“, wird Breidbach im Bericht auf der Naziseite zitiert.
Der Düsseldorfer Manfred Breidbach gehört zum bekennenden nationalsozialistischen Flügel der NPD. Beim Naziaufmarsch Ende Oktober in Velbert-Neviges wetterte er gegen eine „multikulturelle Pest“, warnte vor einer „Rassenmischung“ und forderte sein Publikum dazu auf, es solle „bis aufs Blut gegen die Überfremdung kämpfen“ und so „unsere Rasse vor dem Untergang bewahren“. Seine Rede beendete Breidbach mit einem Zitat des NSDAP-Propagandisten Julius Streicher: „Ein Volk, das nicht auf die Reinheit seiner Rasse achtet, geht zugrunde.“
Laut Internetseite der Wuppertaler Nazis soll auf dem geplanten Naziaufmarsch auch Dieter Riefling sprechen. Seit den 1980er Jahren ist er aktiv, baute die Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP) auf und war dort bis zu ihrem Verbot aktiv. Ebenfalls bis zum Verbot 2001 war er in der Organisation „Blood & Honour“ tätig.
Bundesweit tritt der mehrfach vorbestrafte Dieter Riefling (u. a. wegen Körperverletzung, Fortführung einer verbotenen Organisation, Volksverhetzung und der Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen), als Ordner, Anmelder und Redner auf Neonazi-Veranstaltungen auf.
Links:

  • D/ME: Neuer Vormann für NS-Fraktion in der nordrhein-westfälischen NPD?
  • weitere Infos über Dieter Riefling
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    Ex-NPDler Andre Hüsgen heuert bei „pro NRW“ an

    von NRW rechtsaußen:

    EN: Ex-NPDler Hüsgen heuert bei „pro NRW“ an
    Ennepetal – Und noch ein Parteiwechsler bei „pro NRW“: Der im vorigen Jahr für die NPD in den Ennepetaler Stadtrat gewählte Andre Hüsgen hat seinen Beitritt zu „pro NRW“ erklärt.
    Hüsgen (38) hatte Mitte September die NPD verlassen.* Versuche der NPD, ihn zu einem Mandatsverzicht zu bewegen, waren ohne Erfolg geblieben.** Er blieb als Parteiloser Mitglied der Stadtvertretung.
    Vor seiner etwa eineinhalbjährigen Mitgliedschaft bei der NPD war Hüsgen rund zehn Jahre bei den „Republikanern“ aktiv, unter anderem als Kreisvorsitzender im Ennepe-Ruhr-Kreis und als Bezirksvertreter in Wuppertal-Oberbarmen.
    Als Stadtrat in Ennepetal war Hüsgen vor allem durch seinen Antrag aufgefallen, einen „Reintegrationsrat“ einzurichten: „Dieses aus Vertretern derzeit in Ennepetal ansässiger ausländischer Volksgruppen zu bildende Gremium dient in Zusammenarbeit mit der zu schaffenden Stelle eines kommunalen Ausländerrückführungsbeauftragten zur Koordination der Rückkehr derzeit hier lebender Ausländer in ihre Heimatstaaten.“
    In der Mitteilung von „pro NRW“ über den Neuzugang wird dessen Engagement bei der NPD oder gar dieser Antrag mit keinem Wort erwähnt. Lediglich auf seine „langjährige kommunalpolitische Erfahrung“ bei den „Republikanern“ wird hingewiesen. (ts)
    * http://nrwrex.wordpress.com/2010/09/17/en-ennepetaler-stadtrat-verlasst-die-npd/
    ** http://nrwrex.wordpress.com/2010/09/19/en-npd-umschleimt-ausgetretenen-stadtverordneten-husgen-%e2%80%93-und-will-vor-allem-das-ratsmandat-zuruck/
    und
    http://nrwrex.wordpress.com/2010/09/19/en-npd-umschleimt-ausgetretenen-stadtverordneten-husgen-%e2%80%93-und-will-vor-allem-das-ratsmandat-zuruck/

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