K/EN: Vernehmungsprotokolle als Geburtstagspräsent

von NRW rechtsaußen:

K/EN: Vernehmungsprotokolle als Geburtstagspräsent
Köln/Schwelm – Wer gedacht hatte, der Streit über zwei Mitglieder des NPD-Landesvorstands wegen ihrer angeblich zu großen Offenheit gegenüber der Polizei wäre beigelegt oder zumindest im Sande verlaufen, dürfte sich getäuscht sehen. Ging es im vorigen Jahr vor allem um Vorstandsmitglied Melanie Händelkes, der vorgeworfen wurde, eine Informantin des Staatsschutzes gewesen zu sein, so nehmen Neonazis, die man dem Spektrum um Paul Breuer, Axel Reitz und Ingo Haller zuordnen kann, diesmal hauptsächlich den Schwelmer NPD-Funktionär Thorsten Crämer aufs Korn.
Pünktlich zu dessen 36. Geburtstag veröffentlichten sie heute Vernehmungsprotokolle aus dem Jahre 2000, als Crämer noch Landesvorsitzender der „Jungen Nationaldemokraten“ war. Crämer habe, das sollen die Dokumente beweisen, „Mitglieder und gutherzige Aktivisten, unter dem Deckmantel selbst Schutz zu brauchen, zusammengerufen und letztendlich verheizt und verraten“. Das Resümee, das die Autoren des Textes, der mit der Angabe „Freie Kräfte aus Rheinland-Westfalen“ unterzeichnet ist, ziehen: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant!“
Hintergrund der Vorwürfe: Crämer war im Sommer 2000 an einem Überfall auf die Teilnehmer einer Veranstaltung am Mahnmal des ehemaligen Konzentrationslagers Kemna in Wuppertal führend beteiligt. Nachdem er in einer ersten Vernehmung seine Beteiligung noch abgestritten hatte, war er am Tag darauf deutlich auskunftsfreudiger. Die „Freien Kräfte aus Rheinland-Westfalen“ halten ihm vor, er habe „umfangreiche Aussagen“ gemacht, „bei denen er sich zu entlasten suchte und die eigenen Kameraden beschuldigte“.
Als Rädelsführer des Überfalls wurde Crämer im Januar 2001 vom Landgericht Wuppertal wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch zu einer Haftstrafe von 27 Monaten verurteilt worden. Als Crämer sich im vorigen Jahr sich als Beisitzer in den NPD-Landesvorstand wählen ließ, habe er „offensichtlich nicht bedacht, dass auch im Jahr 2010 noch Kameraden innerhalb und außerhalb der Partei aktiv sind, die Verrat für unverzeihlich halten“, halten ihm seine Kritiker nun in dem Text vor, der zuerst auf einer Internetseite Kölner Neonazis veröffentlich wurde. Stattdessen habe Crämer, wenn er auf die Vorwürfe angesprochen worden sei, stets den Ahnungslosen gespielt. „Heute – passend zu Thorsten Crämers Geburtstag – haben wir uns entschlossen, ihm ein wertvolles Geschenk zu machen“, heißt es unter Hinweis auf die veröffentlichten Aussageprotokolle: „Thorsten, wir schenken Dir heute, vor den Augen der Welt, ein Stück Deiner Vergangenheit!“
In einem weiteren auf der Internetseite veröffentlichten Text, diesmal unterzeichnet mit dem Hinweis „Freie Kräfte Köln“, wird auch der NPD-Landesvorsitzende Claus Cremer attackiert. Er sei mitsamt weiteren Vorstandsmitgliedern über die „ominösen Vergangenheiten“ von Crämer und Händelkes „bestens im Bilde“ gewesen. Dennoch habe der Landesvorstand der NPD in einer Pressemitteilung vom vorigen November Händelkes sein volles Vertrauen ausgesprochen, während man „auf die Vorwürfe zu Lasten des Thorsten Crämer schlicht und ergreifend erst gar nicht eingegangen“ sei.* Sein „Verrat“ sei innerhalb der NPD inzwischen „vergeben und vergessen. Mehr noch: In Berichten der Landespartei wird der erwiesene Verräter und geoutete VS-Zuträger Thorsten Crämer hofiert und Claus Cremer, Stephan Haase und anderen treten gemeinsam mit diesem auf Veranstaltungen auf!“
Thorsten Crämer konterte inzwischen. Demnach war nicht er der „Verräter“. Zufällig würden „noch die z. T. bereits mehrere Tage vor meiner Verhaftung getätigten Aussagen jener Figuren existieren, die hier als vermeintlich unschuldig ,verheizte’ und von mir denunzierte ,Opfer’ dargestellt werden, tatsächlich aber mit ihren belastenden Aussagen erst meine Verhaftung möglich gemacht haben“. Diese Aussagen würden nun ihrerseits „sehr zeitnah publiziert“.
Crämer hat auch eine Idee, wie die Kölner Neonazis an die nun bekannt gewordenen Protokolle gelangt sein könnten: „Es ist gewiß kein Zufall, daß beide Fälle, der der Kameradin Händelkes und der meinige, etwas mit Gerichtsverfahren zu tun haben, in denen mehr oder minder unmittelbar ein oder mehrere der ,pro-Bewegung’ angehörige Anwälte eine Rolle spielen.“ Wenn man dann noch berücksichtige, dass diese Anwälte nach wie vor viele Mandanten aus dem Kreis der „Nostalgiefraktion“ hätten und auch Paul Breuer und Axel Reitz „Langzeitmandanten eines gewissen Opladener Anwaltes waren, wird sich jeder, der zwei und zwei zusammenzählen kann, ausrechnen können, aus welcher Quelle diese ,Geburtstagsgrüße’ wirklich stammen“.
Unterdessen darf vermutet werden, dass Crämer nicht zufällig gerade jetzt erneut zur Zielscheibe der Kritik wird. Das hat freilich weniger mit seinem heutigen Geburtstag und mehr mit der Neonazi-Demonstration vom vorigen Samstag in Wuppertal zu tun. Crämer hatte zwei Wochen zuvor auch öffentlich deutlich gemacht, dass er von dem Aufmarsch nichts hielt** und versucht, den Düsseldorfer Kreisverband von seiner Unterstützungszusage für die Demo abzubringen. In Neonaziforen wird ihm zudem vorgeworfen, per Mail zum Boykott der Veranstaltung aufgerufen zu haben. (ts)
* http://nrwrex.wordpress.com/2010/11/03/nrw-npd-spricht-vorstandsmitglied-handelkes-frei/
und
http://nrwrex.wordpress.com/2010/11/06/nrw-kolner-neonazis-geben-sich-mit-npd-erklarung-zu-spitzelvorwurfen-nicht-zufrieden/
** http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/18/w-rechter-zwist-wegen-wuppertaler-neonazi-demo/
und
http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/20/wkr-nrw-npd-weiter-uneinig-wegen-wuppertaler-neonazi-demo/

5 Gedanken zu „K/EN: Vernehmungsprotokolle als Geburtstagspräsent

  1. Vorstandsmitglied Crämer verlässt NPD wegen „Amokkurs“
    Veröffentlicht am 15. Mai 2012
    SCHWELM – Thorsten Crämer, Kreistagsmitglied im Ennepe-Ruhr-Kreis und bis vor Kurzem Mitglied des nordrhein-westfälischen NPD-Landesvorstands, hat nach eigenen Angaben die Partei verlassen.
    Dem Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises hatte Crämer nach Informationen von bnr.de* vor etwa zwei Wochen mitgeteilt, dass er sein Mandat nicht länger im Namen der NPD wahrnehme. Auf ihrer Internetseite hat die NRW-NPD inzwischen den Namen ihres bisherigen Beisitzers aus der Liste der Vorstandsmitglieder gelöscht.
    „Mit NS-Verrückten verbandelt“
    Crämer begründete gegenüber dem „blick nach rechts“ seinen Austritt vor allem mit den Kontakten, die der NRW-Landesvorsitzende Claus Cremer ins Lager bestimmter „parteifreier“ Neonazis unterhalte. Er kritisierte insbesondere, dass der Chef der NRW-NPD Mitte März an einer Solidaritätsdemonstration Dortmunder Neonazis für das „Aktionsbüro Mittelrhein“ teilgenommen habe. Nach einer Razzia wird gegen Mitglieder des „Aktionsbüros“ unter anderem wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung bzw. der Unterstützung einer solchen Vereinigung ermittelt. Zu den Beschuldigten zählt auch der Pulheimer Neonazi Axel Reitz, einer der „Intimfeinde“ Crämers.
    Auch dass NPD-Landeschef Cremer gemeinsam mit dem Anführer der „Kameradschaft Aachener Land“, Rene Laube, bei einer Veranstaltung in Mettmann auftrat**, lastet Crämer dem Landeschef an. Diese Linie habe sich in den letzten Wochen mit den Solidaritätsbekundungen zugunsten des „Freundeskreises Rade“*** und der „Kameradschaft Walter Spangenberg“**** fortgesetzt. Der Landesvorsitzende sei mit „NS-Verrückten“ verbandelt und fahre einen „Amokkurs“.
    Auch zwei Ratsmitglieder ausgetreten?
    Glaubt man den Angaben des ausgetretenen Ex-NPD-Funktionärs, haben seit November, dem Beginn der Diskussion über den NSU-Terror, in seinem ehemaligen NPD-Kreisverband Ennepe-Ruhr/Wuppertal vier Fünftel der Mitglieder die Partei verlassen, darunter auch zwei der drei bisherigen NPD-Stadtratsmitglieder im Ennepe-Ruhr-Kreis. Der Kreisverband zählte im vorigen Jahr rund 60 Mitglieder. Jetzt seien es nur noch „weniger als 15“. Crämer, der 1998 von der DVU zur NPD gewechselt war, bekleidete dort zuletzt zwar nur den Posten des Kreisschatzmeisters, galt aber als die eigentlich starke Person im Kreisverband.
    Attacken aus dem Reitz-Lager
    In den letzten Jahren hatte sich Crämer im NPD-internen Strategiestreit stets hinter den jetzigen Parteichef Holger Apfel und gegen dessen Vorgänger Udo Voigt gestellt. Apfels Kurs unterstütze er nach wie vor: „Wäre ich in Sachsen Mitglied und nicht in Nordrhein-Westfalen, wäre ich nicht ausgetreten.“
    Vor mehr als zehn Jahren hatte Crämer Schlagzeilen gemacht, weil er im Sommer 2000 an einem Überfall auf die Teilnehmer einer Veranstaltung am Mahnmal des ehemaligen Konzentrationslagers Kemna in Wuppertal führend beteiligt war. Von Neonazis rund um Reitz war ihm bis in die jüngste Vergangenheit vorgehalten worden, bei den folgenden Vernehmungen zu auskunftsfreudig gewesen zu sein und mit dem Staatsschutz zusammengearbeitet zu haben.***** (ts)
    * Dieser Text ist die ausführlichere Fassung eines bnr-beitrags (www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/kritik-am-amokkurs)
    ** nrwrex.wordpress.com/2012/03/27/nrwme-npd-will-mit-ns-fraktion-wieder-%e2%80%9evereint-zuschlagen/
    *** nrwrex.wordpress.com/2012/04/29/nrw-npd-solidarisiert-sich-mit-neonazistischem-%e2%80%9efreundeskreis-rade/
    **** nrwrex.wordpress.com/2012/05/11/nrw-npd-chef-solidarisch-mit-braunen-kameraden/
    ***** nrwrex.wordpress.com/2011/01/31/ken-vernehmungsprotokolle-als-geburtstagsprasent/
    [nrwrex.wordpress.com/2012/05/15/nrw-vorstandsmitglied-cramer-verlasst-npd-wegen-amokkurs/]

  2. Feindseligkeiten und Zwietracht
    Von Tomas Sager
    22.12.2011 –
    Thorsten Crämer, Mitglied des nordrhein-westfälischen NPD-Landesvorstands, sei aus der Partei ausgetreten, berichteten „parteifreie“ Neonazis aus Köln am heutigen Donnerstag. Crämer selbst widerspricht dieser Darstellung.
    Mit seinem Austritt sei Crämer einem Ausschlussverfahren zuvorgekommen, wird am Donnerstag auf einer Internetseite Kölner Neonazis behauptet. Sie stützen sich dabei auf angebliche Informationen von Mitgliedern des Landesvorstands der Partei. Crämer stehe demnach im dringenden Verdacht, als langjähriger Kassenwart des NPD-Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Wuppertal mehrere tausend Euro Mitgliedsbeiträge und Spenden in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben, behauptet das „Freie Netz Köln“. Das Defizit sei derart groß, dass sich der bis zum NPD-Parteitag im November amtierende Bundesschatzmeister Ulrich Eigenfeld dazu genötigt gesehen habe, „im Namen der NPD Selbstanzeige zu erstatten, um so einer möglichen Strafzahlung wegen falscher Abrechnungen frühzeitig entgegen zu wirken“. Nach derzeitigem Kenntnisstand solle Crämer 8000 Euro Parteigelder veruntreut haben, werfen ihm die Kölner Neonazis rund um Axel Reitz und Paul Breuer vor.
    Crämer widerspricht dieser Darstellung. Der Vorwurf der Veruntreuung sei „grober Unfug“. Bei den 8000 Euro handele es sich um die Schulden, die der Kreisverband gegenüber der Bundespartei habe, aufgelaufen in den letzten rund zehn Jahren, unter anderem weil Mitgliedsbeiträge in der Vergangenheit nicht kassiert worden seien und wegen eigener hoher Ausgaben im Kommunalwahlkampf. Eine Auseinandersetzung gebe es parteiintern in der Frage, ob Belege, die der Kreisverband für Ausgaben im Wahlkampf vorgelegt habe, ausreichend seien, räumte er ein. In der Frage eines Parteiaustritts habe er sich noch nicht entschieden.
    Als „Zuträger“ des Verfassungsschutzes beschuldigt
    Innerhalb der nordrhein-westfälischen NPD gilt Crämer als Vertreter eines Kurses, der sich um ein seriöseres und weniger NS-lastiges Auftreten der Partei bemüht, orientiert an der Strategie des neuen Bundesvorsitzenden Holger Apfel. Damit hat er sich in Kreisen „parteifreier“ Neonazis insbesondere aus dem Rheinland, die nun triumphierend seinen Abgang vermeldeten, zahlreiche Feinde gemacht. Sie beschuldigen Crämer zudem, „Zuträger“ für den Verfassungsschutz und den polizeilichen Staatsschutz gewesen zu sein. Hintergrund dieser Vorwürfe unter anderem: Crämer, damals Landesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten war im Sommer 2000 an einem Überfall auf die Teilnehmer einer Veranstaltung am Mahnmal des ehemaligen Konzentrationslagers Kemna in Wuppertal führend beteiligt. Er habe, so seine Gegner, später in einer Vernehmung „umfangreiche Aussagen“ gemacht, „bei denen er sich zu entlasten suchte und die eigenen Kameraden beschuldigte“.
    In einem von ihm unterzeichneten Schreiben an die Mitglieder in der Region vom 12. August, das bnr.de vorliegt, hatte Crämer in seiner Funktion als Kreisschatzmeister eine „angespannte Finanzsituation“ der NPD Ennepe-Ruhr/Wuppertal und eine miserable Zahlungsmoral der Mitglieder beklagt. Dem Wuppertaler NPD-Ratsmitglied Michael Schnorr hielt Crämer vor, er habe wegen nicht abgeführter Mandatsträgerbeiträge allein in den ersten eineinhalb Jahren der Wahlperiode einen Schaden in der Parteikasse von knapp 3000 Euro verursacht. Hätten seine Kritiker Recht, wäre der durch Crämer verursachte Schaden deutlich größer.
    Blick nach Rechts – http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/feindseligkeiten-und-zwietracht

  3. 15. Februar 2011:
    NRW: Braunhemd-Neonazi gegen NPD und „Autonome Nationalisten“
    Köln/Dortmund – Der Streit über NPD-Landesvorstandsmitglied Thorsten Crämer hat zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Teilen der „freien“ Neonazis und der Partei geführt* – bis hin zur Androhung, dass man diesen Konflikt gegebenenfalls körperlich und handfest austragen werde.** Aber auch NPD-intern gibt es Streit um den Kurs und Personalien. Der Kölner Neonazi Paul Breuer baut nun öffentlich eine dritte Front auf: jene parteilosen „Kameraden“, die ihm und Axel Reitz folgen, gegen Dortmunds „Autonome Nationalisten“.
    Wie schon bei der Kampagne gegen Crämer geht es auch in diesem Fall nicht um aktuelle Vorwürfe. Breuer veröffentlichte vielmehr auf seiner Facebook-Seite mehrere Fotos aus dem Sommer 2009. In der Bildzeile empörte er sich: „Die ,Autonomen Nationalisten’ (AN) Dortmund machen Wahlkampf für den bundesweit bekannten Verräter und Spitzel Thorsten Crämer, Mitglied des LV der NPD in NRW!!!“ Neuigkeitswert hat die Veröffentlichung der Fotos nicht. Auch an dieser Stelle war Mitte August 2009 berichtet worden, dass Dortmunds Rechts-„Autonome“ einen Infostand der NPD in der Wittener Fußgängerzone unterstützt hatten, bei dem die Fotos entstanden sind.***
    Aber Breuer, Nationalsozialist der „alten Schule“, nutzt sie, um mit den Rechts-„Autonomen“ abzurechnen. Nur Verachtung hat er für sie übrig. In der Vergangenheit veröffentlichte er bereits Videos, in denen er sich über vermummte Hobby-Revolutionäre lustig machte. Nun schreibt Breuer: „Es gibt keine ,Autonomen NS’ oder ähnliches! Wir unterliegen mehrere Ordnungen: meinem Vorges. in der Struktur, meinem Volk, meinem Gewissen, Naturgesetzen usw. ANs sind ZECKEN!!!!“ Die Rechts-„Autonomen“ hingegen würden „Nation, Führerprinzip, NS, Sozialismus usw.“ ablehnen, wirft er ihnen vor.
    Diese Rechts-„Zecken“ hätten im vorigen Kommunalwahlkampf dem „NS-Hasser“ Crämer geholfen, obwohl seit etwa zehn Jahren bekannt sei, dass es sich um einen „Verräter und Spitzel“ handele, ereifert sich der Kölner Neonazi. Zwar habe es einen „Abgrenzungsbeschluß“ in Sachen Crämer gegeben, den die „Autonomen Nationalisten“ aus Dortmund vor sechs Jahren unterschrieben hätten. „Aber was zählt das schon wenn es darum geht mit Feinden des NS und damit der Deutschen gemeinsame Sache zu machen?“, fragt Breuer. (ts)
    * http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/31/ken-vernehmungsprotokolle-als-geburtstagsprasent/
    ** http://nrwrex.wordpress.com/2011/02/02/ken-die-%e2%80%9enutte-der-polizei%e2%80%9c-und-die-%e2%80%9ehaarlosen-gossengestalten%e2%80%9c/
    *** http://nrwrex.wordpress.com/2009/08/15/endo-rechts-autonome-am-npd-infostand/
    Gefunden auf http://nrwrex.wordpress.com/2011/02/15/nrw-braunhemd-neonazi-gegen-npd-und-%e2%80%9eautonome-nationalisten%e2%80%9c/

  4. Hallo!
    Hab mir die Fascho-Diskussion bei Altermedia mal reingezogen, der Crämer hat erst behauptet er hätte Akten, die ihn entlasten würden undn würde diese veröffentlichen.
    Hat er aber nicht getan, die andern Nasen werten das als Schuldeingeständnis.
    Nicht, dass die sich jetzt mit dem Crämer zanken, das wäre ja richtig schlimm^^
    Bei NRWrechtsaussen stand auch, dass n Streit zwischen ihn und dem NPD Kreisverband Düsseldorf offenbart wurde.
    Wer weiss vielleicht sind wir den Schwelmer Ober-Fascho, der übrigens Kantstrasse 13 in Schwelm wohnt, bald los.=)

  5. 2. Februar 2011:
    K/EN: Die „Nutte der Polizei“ und die „haarlosen Gossengestalten“
    Köln/Schwelm – Die Schlammschlacht zwischen „parteifreien“ Neonazis aus dem Rheinland und Teilen der NPD in NRW geht ungebremst weiter. Aber auch innerhalb der NPD tun sich Gräben auf.
    Der Unnaer NPD-Kreisvorsitzende Hans-Jochen Voß ist einer, der immer wieder das Bündnis und die Nähe zu „parteifreien“ Neonazis sucht. „Über alle Unterschiede hinweg eint uns ein gemeinsames Ziel. Das Ziel ist das Reich“, schrieb er einst. Angesichts der Diskussionen, die seit zwei Tagen in der Szene über den Schwelmer NPD-Funktionär Thorsten Crämer geführt werden, wird ihm aber ganz anders: „Es wird einem übel, wenn man sieht wer sich im nationalen Milieu so tummelt. Zum ,kotzen’.“ Andere sehen das entspannter. Sie empfehlen gar, vor dem Lesen der Kommentarspalten in den einschlägigen Neonazi-Foren Chips bereitzustellen: „Ganz großes Kino hier!“ Fast sogar schon Action-Kino: Zumindest wird wechselseitig schon einmal angekündigt, dass man die Auseinandersetzung gegebenenfalls auch körperlich austragen könnte.
    Gestartet worden war die Kontroverse auf einer Internetseite Kölner Neonazis. Dort erschienen am Montag zwei Texte, in denen Crämer vorgeworfen wurde, in einem Ermittlungsverfahren vor zehn Jahren nach einem Überfall von Neonazis auf eine Gedenkveranstaltung am KZ-Mahnmal Kemna allzu auskunftsfreudig gewesen zu sein.* Parallel dazu und als angeblicher Beweis wurden sieben Seiten aus den damaligen Prozessakten zum Download bereitgestellt. Leute aus Crämers Umfeld konterten die Attacke inzwischen, indem sie ihrerseits unter anderem eine Aktennotiz des polizeilichen Staatsschutzes aus dem damaligen Verfahren veröffentlichten, um das Mitglied des NPD-Landesvorstands zu entlasten.
    Klarheit in der Sache haben die Veröffentlichungen nicht gebracht. Die Gegner Crämers beharren auf ihrem Standpunkt. Man dürfe nicht vergessen, „dass wegen deiner Aussagen auch gute Kameraden zu Bewährungsstrafen verurteilt wurden und/oder für 2 Wochen in U-Haft verschwanden und so ihren Job verloren!“, wirft ihm einer seiner Kritiker auf der Neonazi-Seite „Altermedia“ vor: „Du als NPD-Funktionär warst in der Pflicht zu schweigen, zumindest bis zum Prozess und kompletter Einsicht der Akten!“ Und ein anderer droht damit, weitere Akten zu veröffentlichen, „insofern du dich weiterhin windest, du ekelhafter Wurm!“ Ein dritter meint, aufgrund der Aussage Crämers habe ein „Kamerad“ sogar unschuldig in U-Haft gesessen: „DU wolltest deinen Arsch durch Aussagen retten! DU warst mit deinem Verhalten und deinen Aussagen die Nutte der Polizei.“
    Crämer bleibt hingegen dabei, sich damals richtig verhalten zu haben: „Fakt ist: Alle in der haftrichterlichen Aussage benannten Personen waren zu diesem Zeitpunkt schon bekannt, die nicht namentlich aufgeführten waren den Behörden ebenfalls aufgrund von Sachhinweisen plus Lichtbildvorlagen an andere Tatbeteiligte bekannt.“ Es sei „eine plumpe Lüge, zu behaupten, aufgrund dieser haftrichterlichen Aussage wäre jemand inhaftiert oder verurteilt worden“. Er sei vielmehr nach Kräften bemüht gewesen, „die Partei und die Sache zu schützen“ und habe so „auch die Ehre von Leuten verteidigt, die sich in ihrem kurzsichtigen Unverstand einbilden, ihnen sei geschadet worden“.
    So ganz nebenbei bringt die Diskussion auch ein wenig Licht in den NPD-internen Konflikt im Vorfeld der Wuppertaler Neonazi-Demonstration vom vorigen Wochenende. Wie berichtet, hatte der dem bekennend neonationalsozialistisch orientierten Flügel der Partei zugerechnete Kreisverband Düsseldorf/Mettmann die Demonstration unterstützt, während Crämer das Vorhaben deutlich kritisiert hatte.** Ein NPDler aus Wuppertal beklagt sich nun auf der Internetseite „Altermedia“, dass in der aktuellen Diskussion über Crämer „aus dem Zusammenhang gerissene Inhalte eines internen(!) Gespräches in der Parteizentrale der NPD-NRW, das in SEHR kleinem Kreis stattfand und zu einem am Samstag in Wuppertal von beiden Seiten eingehaltenen Kompromiß führte, hier (offenbar wörtlich) wiedergegeben werden“.
    Ergebnis dieses Gesprächs war offenbar, dass der NPD-Kreisverband Ennepe-Ruhr/Wuppertal, bei dem Crämer Regie führt, auf eine öffentliche Distanzierung von der Demonstration verzichtete. Im Gegenzug, so schreibt jener Wuppertaler NPDler, habe sich der NPD-Kreisverband Düsseldorf/Mettmann ebenfalls „an die Absprache gehalten und auf unserem Gebiet keine NPD-Fahnen im Zusammenhang mit einer NS-Demo gezeigt. Somit wurde auch unsere Forderung erfüllt“.
    Besänftigen kann ihn diese Feststellung aber offenbar nicht. An den Kölner Neonazi Paul Breuer und „die anderen zahn- und haarlosen Gossengestalten, die in den letzten beiden Tagen die Fotostrecken der Wuppertaler Presse beherrschen“, richtete er die Warnung: „Wenn Ihr widerlichen Kölner VS-Ratten nochmal durch unsere Stadt lauft, bekommt ihr nicht nur von den Linken was auf die Ohren, FEST versprochen!“ (ts)
    * http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/31/ken-vernehmungsprotokolle-als-geburtstagsprasent/
    ** http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/18/w-rechter-zwist-wegen-wuppertaler-neonazi-demo/
    und
    http://nrwrex.wordpress.com/2011/01/20/wkr-nrw-npd-weiter-uneinig-wegen-wuppertaler-neonazi-demo/

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