Prozessbeginn wegen des Naziüberfalls auf linke Flohmarkt- Besucher*innen

Wir dokumentieren an dieser Stelle die heutige Presseinformation der “Antifaschistischen Initiative Wuppertal”:

Am 9. Januar 2013 um 9:15 Uhr beginnt vor dem Wuppertaler Amtsgericht der Prozess wegen des Überfalls auf linke Flohmarkt-Besucher*innen. Angeklagt sind die Nazis Michele Dasberg, Mike Dasberg, Rene Heuke und Matthias Drewer, u.a. wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung. Die Gewalt der Wuppertaler Nazis hatte in der Nacht zum 25.9.2011 einen neuen Höhepunkt erreicht. Linke Flohmarktbesucher*innen wurden von einer mindestens 12-köpfigen Nazigruppe mit Knüppeln und Fahnenstangen angegriffen.
Begonnen hatte der Naziüberfall mit einem körperlichen Angriff der beiden Dasberg-Brüder Mike und Michele Dasberg auf zunächst zwei Personen aus der Punkszene in der Nähe einer Döner-Bude. Zur Verstärkung kam dann direkt aus dem Wohnhaus Kaiserstr. 30 ein Trupp bewaffneter und zum Teil vermummter Nazis und griff wahllos ‚linksaussehende’ Leute an. Die Nazis knüppelten gezielt auf die Köpfe der Menschen ein, die zum Teil schwere Kopfverletzungen zu erleiden hatten.
Als Täter*innen wurden u.a. Mike und Michele Dasberg und der Neonazi Matthias Drewer aus Hamm erkannt. Mike Dasberg hielt eine junge Frau fest, Drewer schlug mit dem Knüppel mehrfach auf ihren ungeschützten Kopf ein. Die schwere Kopfplatzwunde musste später im Krankenhaus chirurgisch versorgt werden, es bestand Verdacht auf einen Schädelbruch. Insgesamt wurden 4 Personen durch Knüppelschläge am Kopf verletzt und mussten ärztlich versorgt werden.
Die Passant*innen, die in großer Zahl auf der Straße waren, halfen leider nicht. Die herbeigerufene Polizei schikanierte – wie gewohnt – die von ihnen, als Antifaschist*innen eingestufte Menschen und drangsalierte die z.T. stark blutenden Personen noch mit Personenkontrollen, anstatt sofort Erste Hilfe zu leisten.
Die Nazis konnten derweil unbehelligt in das Wohnhaus Kaiserstr. 30, in der sich die Wohnung des Nazis Rene Heuke befand, zurückflüchten und grinsten aus den Fenstern. Ein anderer Nazi hatte den offensichtlich vorbereiteten Überfall die ganze Zeit mit einer Kamera gefilmt.
Wenig später durchsuchte die Bereitschaftspolizei die Naziwohnung und traf noch 14 Nazis an. Die hatten ihre Knüppel und Sturmhauben noch vor dem polizeilichen Zugriff auf das benachbarte Dach geworfen, was von der Polizei jedoch erst am Tag danach entdeckt wurde.
In der Pressemitteilung der Polizei wurde der bewaffnete Nazi-Überfall zunächst wieder zu einer Rechts-Links-Schlägerei heruntergelogen. Die zunehmende Nazigewalt in Wuppertal, nach Messerangriffen, körperlichen Attacken in der S-Bahn u.a. mit Pfefferspray, jetzt die Knüppelschläge auf ungeschützte Köpfe, sollten weiter gezielt verharmlost werden. Erst später wurde der Wuppertaler Öffentlichkeit die Dimension dieses neuen Naziüberfalls deutlich:
Es handelte sich eindeutig um einen, dem Ablauf nach, geplanten und bewaffneten Überfall durch organisierte Nazis auf alternativ-aussehende Menschen! Zudem: wer mit Knüppeln auf ungeschützte Köpfe eindrischt, wie es an diesem Wochenende während des Überfalls durch die Nazis geschehen ist, kann niemals ausschließen, dass das Opfer stirbt.
Noch ein paar Hinweise an das Gericht:
Die hellwachen Staatsschützer und die Wuppertaler Staatsanwaltschaft haben in den letzten zwei Jahren in Sachen Nazibekämpfung bekanntlich nicht viel zu Stande gebracht.
Die einzig nennenswerte antifaschistische Aktion war die Versetzung des Vohwinkler Polizeichefs Preuß, weil er zu dreist die Naziaktivitäten in Vohwinkel zugelassen und zusätzlich verharmlost hatte. Allerdings geschah dies erst nach massiver antifaschistischer Intervention.
Daher erlauben wir uns ein paar sachdienliche Hinweise:
Erneut sind dem Wuppertaler Staatsschutz bei den Ermittlungen ein paar handwerkliche Fehler unterlaufen. In der Naziwohnung im Haus Kaiserstr. 30 wurden 14 überregional organisierte Nazis angetroffen. Zu nennen sind die Nazis Yvonne Faust (Dortmund), Maik Hilgert (NPD, am Kemna-Überfall 2000 beteiligt), Thomas Dahm, Natalie Märtens, Kevin Koch, Patrick Prass, Gourny Kotronis, Robert Malcoci (Neuss), Maik Inderhees (Viersen), Rene Heuke, Michele Dasberg, Mike Dasberg, und Matthias Drewer.
1. Weitere Personen wurden nicht von der Polizei gesucht und ermittelt, obwohl es Hinweise und Täterbeschreibungen auf weitere Täter gab.
2. Es gab Anhaltspunkte, dass der Überfall von den Nazis gefilmt worden ist. Außerdem ist die (teils vermummte) Nazigruppe wahrscheinlich über Handy alarmiert worden. Die Polizei hat aber versäumt, die Handys der Nazis einzusammeln und auszuwerten.
3. Erstaunlich ist auch, dass die erst später auf dem Dach gefundenen Knüppel und Sturmhauben nicht auf Spuren untersucht wurden. Das hätte die Zuordnung der Waffen doch erheblich erleichtert…
4. Merkwürdig ist auch die Auswahl der Angeklagten. Außen vor bleiben einmal mehr die führenden Nazikader. Bis heute spielen die organisierten Strukturen der Nazikameradschaft „Nationale Sozialisten Wuppertal“ in den Ermittlungen keine Rolle. Während die Nazi-Kameradschaften in den Nachbarstädten verboten bzw. sogar als kriminelle Vereinigungen eingestuft und entsprechend verfolgt werden, werden die Wuppertaler Führungskader wie Kevin Koch, Marie Leder, Daniel Borchert, Sascha Pohlmann und Tobias Maczewski in Ruhe gelassen. Das ist besonders merkwürdig, weil vor dem OLG in Koblenz Nazi-Angriffe in Wuppertal, wie der der Überfall auf das Cinemaxx, als Aktionen der kriminellen Nazivereinigung AB Mittelrhein eingestuft werden.
(Siehe auch http://de.indymedia.org/2012/12/338656.shtml)
5. Der Nazi-Kader Kevin Koch hat noch in der Nacht eine Gegenanzeige gegen die Angegriffenen erstattet. Daher wäre eine Zeugenvernehmung von Koch von großem Interesse, wenn er denn vom VS eine Aussagegenehmigung erteilt bekommt…
Besonders interessant wäre es zu erfahren, ob Koch wie schon beim Cinemaxx-Überfall im Vorfeld Pfeffergas und Knüppel besorgt hatte. Aufschlussreich wäre sicherlich auch die Aussage von dem angeblichen Naziaussteiger Patrick Prass.
Fragen über Fragen:
Wer hat wann den Überfall organisiert? Wer hat die Waffen besorgt? Wer hat die Gruppe alarmiert? Wer hat das Signal zum Rückzug gegeben? ……….
Wir sind gespannt, wie das Gericht die offensichtlichen Ermittlungsdefizite im Prozess noch beheben will…
Antifaschistische Initiative Wuppertal 8.1.2013

12 Gedanken zu „Prozessbeginn wegen des Naziüberfalls auf linke Flohmarkt- Besucher*innen

  1. „Die Rechte“-Kader wegen Körperverletzung verurteilt
    15.03.2013 –
    Wuppertal – Das Amtsgericht Wuppertal hat am heutigen Freitag gegen vier Neonazis wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung Haftstrafen zwischen 26 und 30 Monaten ausgesprochen.
    Zu den Verurteilten gehört Matthias Drewer (21), der Kreisvorsitzende von Christian Worchs Partei „Die Rechte“ in Wuppertal. (bnr.de berichtete) Wie die „Westdeutsche Zeitung“ berichtete, verbüßt er zur Zeit bereits wegen eines anderen Delikts eine viermonatige Haftstrafe.
    Mit Drewer waren drei weitere Mitglieder der Wuppertaler Neonaziszene angeklagt: ein 24 und 29 Jahre altes Brüderpaar sowie ein 25-jähriger Mann. Die vier hatten nach Überzeugung des Gerichts im September 2011 am Rande eines Flohmarkts im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel Personen, die sie dem linken Spektrum zurechneten, angegriffen und mit Schlagstöcken verletzt.
    Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Drewers DR-Kreisverband kündigte nach der Entscheidung des Gerichts für den heutigen Freitagabend eine „Demonstration gegen die Gesinnungsjustiz in der Bundesrepublik“ an. (ts)

  2. Amtsgericht: Haftstrafen für vier Neonazis
    Das Wuppertaler Amtsgericht hat am Freitag (15. März 2013) vier Neonazis zu Haftstrafen verurteilt. Sie müssen jeweils mindestens zwei Jahre ins Gefängnis. Nach Ansicht der Richter hatten sie im Jahr 2011 auf dem Vohwinkeler Flohmarkt mehrere Mitglieder des linken Spektrums mit Schlagstöcken verletzt. Die Anwälte der Angeklagten hatten auf Freispruch plädiert. Gegen das Urteil können Rechtsmittel eingelegt werden.
    Die Polizei hat am Freitagnachmittag ein Strafverfahren gegen einen 21 Jahre alten Mann aus der rechten Szene eingeleitet. Er habe gegen das Versammlungsgesetz verstoßen, hieß es. Zuvor hatten sich in Vohwinkel rund 40 Personen an einem „antifaschistischen Picobello-Tag“ beteiligt. In Unterbarmen protestierten am Abend rund 150 Personen gegen einen rechten Aufmarsch vom Unterbarmer Bahnhof zum Hofkamp. Daran nahmen rund 50 Angehörige der rechten Szene teil. Zusammenstöße seien verhindert worden, so die Polizei.

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  6. Prozess gegen Neonazis: Kritik am Polizeieinsatz
    Von Andreas Spiegelhauer
    Prügelangriff beim Vohwinkeler Flohmarkt 2011: Die Beweisaufnahme macht drei weitere Verhandlungstage notwendig.
    Wuppertal. Im Prozess gegen vier Neonazis – die vier Männer sollen während des Vohwinkeler Flohmarkts 2011 mehrere Personen des linken Spektrums zum Teil schwer verletzt haben – hat am Mittwoch ein Zeuge das Verhalten der Polizei kurz nach der Alarmierung kritisiert. Der Mann war zur Tatzeit – laut Anklage 3.20 Uhr – gerade dabei, seinen Verkaufsstand aufzubauen, als er antifaschistische Parolen gehört habe. Wenig später habe es dann eine körperliche Auseinandersetzung – offenbar mit Neonazis – gegeben. Deswegen habe er umgehend die Polizei alarmiert.
    Warum blieb die alarmierte Polizei im Streifenwagen sitzen?
    Wenig später sei ein Streifenwagen erschienen, allerdings habe der an einer Absperrung gehalten. Außerdem seien die Beamten nicht ausgestiegen. Bei der Vernehmung mehrere Wochen nach dem Vorfall durch einen Kripobeamten habe er das ausgesagt und sein Unverständnis darüber formuliert, sagte der Zeuge. Daraufhin habe der Kripomann damals sinngemäß gesagt, dass man diese Passage wohl besser nicht ins Protokoll aufnehmen sollte.
    Zeugin erkennt einen der Angeklagten wieder
    Ungeklärt ist bislang, ob es einen Einsatzbefehl gab, dass die Streifenbesatzung erst auf Verstärkung warten sollte. Eine andere Zeugin – sie war als frühe Schnäppchenjägerin unterwegs – bestätigte am Mittwoch jedenfalls, dass in jener Septembernacht auf der Kaiserstraße mit Knüppeln bewaffnete Männer unterwegs waren. Einen der Angeklagten – ein 21 Jahre alter einschlägig vorbestrafter Neonazi aus Hamm – erkannte sie im Gerichtssaal wieder. Er habe auf einem Mauervorsprung gestanden und sei ihr als eine Art Dirigent der bewaffneten Männer aufgefallen.
    Die Zeugin erinnerte sich: „Weil der so klein und schmächtig war, habe ich gedacht: ,so ein Würstchen. Der braucht auch einen Stock’.“ Außerdem habe sie gesehen, wie ein Mann einem anderen mit einem Knüppel auf den Kopf geschlagen habe: „Das war ein schreckliches Geräusch.“ Wer zu welchem Lager gehörte, konnte sie nicht sagen. Als sie dann am Vormittag nach der Prügelei zur Vernehmung bei der Polizei erschienen sei, habe man ihr dort keine Fotos von möglichen Verdächtigen vorlegen können. Mehrere Zeugen haben bestätigt, dass an jenem Flohmarkt-Wochenende zahlreiche offensichtlich von der linken Szene produzierte Flugblätter samt Neonazi-Fotos verteilt worden seien. Die Zeugin sagte, dass sie deshalb eigentlich damit gerechnet habe, noch einmal von der Polizei kontaktiert zu werden. Stattdessen sei die für sie „etwas überraschende Ladung“ zum gestrigen Verhandlungstag gekommen – mehr als ein Jahr nach dem Vorfall.
    Fakt ist: Der Prozess ist noch lange nicht zu Ende. Ursprünglich waren zwei Verhandlungstage geplant. Am Mittwoch wurden drei weitere Termine anberaumt. Anfang Februar sollen unter anderem die Vernehmungsbeamten gehört werden.

  7. Amtsgericht setzt Neonazi-Prozess fort
    Im Neonazi-Prozess im Wuppertaler Amtsgericht sollen heute acht Zeugen aussagen. Vor einer Woche war der Prozess eröffnet worden. Die Angeklagten sind vier Neonazis. In der Nacht auf den Vohwinkeler Flohmarkt 2011 sollen sie vier Linke mit Schlagstöcken angegriffen haben. Zum Prozessbeginn hatte sich einer der Angeklagten zu den Vorwürfen geäußert. Er gab einen Faustschlag zu, behauptete aber, dass er nur seinem Bruder geholfen habe, der zuerst von Linken angegriffen worden sei. Wann das Amtsgericht ein Urteil fällen will, ist unklar.

  8. Prügel beim Flohmarkt: Zeugen erkennen Neonazis wieder
    Von Andreas Spiegelhauer
    Großer Andrang beim Prozessauftakt gegen vier angeklagte Rechtsradikale. Die Beweisaufnahme wird in einer Woche fortgesetzt.
    Wuppertal. Unter großem Publikumsinteresse hat am gestrigen Mittwoch vor dem Jugendschöffengericht der Prozess zum Prügelangriff während des Flohmarkts in Vohwinkel im Jahr 2011 begonnen. Vier Männer (21, 24, 25, 29) müssen sich wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verantworten. Laut Anklage hat das Quartett am 25. September 2011 um 3.20 Uhr während der Aufbauphase des Vohwinkeler Flohmarkts auf der Kaiserstraße gezielt Personen des linken Spektrums angegriffen und mit Schlagstöcken zum Teil schwer verletzt.
    „Wir brauchen Ihre Hilfe nicht.“
    Andrea Sauter-Glücklich, Richterin zu einem Zwischenrufer aus dem Publikum
    Drei der vier Angeklagten machten von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Einer – ein 24-Jähriger – gab zu, zur Tatzeit einen Mann, der laut Anklage dem linken Spektrum zugerechnet wird, geschlagen zu haben. Er habe seinem Bruder – er sitzt ebenfalls auf der Anklagebank – helfen wollen. Außerdem habe er zuvor anderthalb Flaschen Schnaps getrunken. Vorwürfe der Anklage, wonach eine Gruppe vermummter Neonazis mit Knüppeln Jagd auf Linke gemacht hätte, wies der Angeklagte zurück. Er sei betrunken und durch einen Schlag ins Gesicht benommen gewesen.
    22 Jahre alte Frau durch Schlag auf den Hinterkopf schwer verletzt
    Danach wurde eine 22 Jahre alte Frau – sie tritt als Nebenklägerin auf – als Zeugin gehört. Sie schilderte, wie sie vor dem Eingang einer Dönerbude an der Kaiserstraße hinterrücks auf den Kopf geschlagen worden sei. Die Folge war eine gut vier Zentimeter lange blutende Platzwunde. Ein weiterer Zeuge identifizierte den jüngsten Angeklagten – einen 21 Jahre alten, einschlägig vorbestraften Neonazi aus Hamm (siehe Kasten) – als den Angreifer, der die Frau so schwer verletzte.
    Auch ein dritter Zeuge will diesen 21-Jährigen zwar nicht beim Schlag, aber in Tatortnähe gesehen haben. Häufig hakte das Gericht nach, stellte in manchen Punkten auch die Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen in Zweifel. Auch die Verteidigung fragte immer wieder einzelne Punkte nach. Prompt gab es Zwischenrufe aus dem vollbesetzten Saal. Offensichtlich waren vor allem Anhänger der rechten und der linken Szene zum Prozessauftakt gekommen. Richterin Andrea Sauter-Glücklich sorgte für Ruhe: „Wir brauchen Ihre Hilfe nicht.“
    Die Beweisaufnahme ist noch nicht zu Ende. In einer Woche sollen weitere Zeugen gehört werden. Dabei soll es sich nach WZ-Informationen um Personen ohne Zugehörigkeit zur rechten beziehungsweise linken Szene handeln. Ob es am Ende dieses zweiten Verhandlungstages dann auch ein Urteil geben wird, ist bislang offen.

  9. Prügel beim Flohmarkt – Prozessauftakt
    AMTSGERICHT Zeugen erkennen Neonazis wieder.
    Wuppertal. Unter großem Publikumsinteresse hat gestern vor dem Jugendschöffengericht der Prozess zum Prügelangriff während des Flohmarkts in Vohwinkel im Jahr 2011 begonnen. Vier Männer (21, 24, 25, 29) müssen sich wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verantworten. Laut Anklage hat das Quartett während der Aufbauphase des Flohmarkts auf der Kaiserstraße gezielt Personen des linken Spektrums angegriffen und zum Teil schwer verletzt.
    Drei der vier Angeklagten schwiegen. Ein 24-Jähriger gab zu, einen Mann, der laut Anklage dem linken Spektrum zugerechnet wird, geschlagen zu haben. Er habe anderthalb Flaschen Schnaps getrunken und seinem Bruder helfen wollen. Vorwürfe, wonach eine Gruppe vermummter Neonazis mit Knüppeln Jagd auf Linke gemacht hätte, wies der Angeklagte zurück. Er sei betrunken und durch einen Schlag ins Gesicht benommen gewesen.
    Eine 22-Jährige – sie tritt als Nebenklägerin auf – schilderte, wie sie hinterrücks auf den Kopf geschlagen worden sei. Die Folge: eine vier Zentimeter lange Platzwunde. Zeugen identifizierten den jüngsten Angeklagten (21), einen einschlägig vorbestraften Neonazi aus Hamm, als den Angreifer. Die Beweisaufnahme geht in einer Woche weiter. spa

  10. Mutmaßliche rechte Schläger in Wuppertal vor Gericht
    Wuppertal (dpa/lnw) – Vier mutmaßliche rechtsradikale Schläger stehen seit Mittwoch wegen gefährlicher Körperverletzung in Wuppertal vor Gericht. Sie sollen auf einem Wuppertaler Trödelmarkt vier Anhänger der linken Szene überfallen, zusammengeschlagen und verletzt haben. Beim Prozessauftakt vor dem Amtsgericht sagte einer der vier Angeklagten, er habe zwar den ersten Faustschlag ausgeteilt, aber nur weil sein Bruder von mehreren Linken bedrängt worden sei. Zudem sei er stark betrunken gewesen, sagte der 25-Jährige. Die Tat sei aber nicht geplant und er sei auch nicht bewaffnet gewesen. Die übrigen drei Angeklagten schwiegen.
    Quelle: die Welt
    Prozess gegen Neonazis
    Vier Männer aus der rechten Szene müssen sich seit heute vor dem Wuppertaler Amtsgericht wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verantworten (09.01.13). Sie sollen im September 2011 in Wuppertal-Vohwinkel auf dem Flohmarkt mit Schlagstöcken auf vier Personen eingeschlagen haben. Die Opfer erlitten laut Anklage Platzwunden an den Köpfen und Prellungen. Drei der Angeklagten schwiegen heute, der Vierte räumte ein, zugeschlagen zu haben. Einen Stock hätte er aber nicht benutzt. Im Falle einer Verurteilung rechnet die Staatsanwaltschaft mit langjährigen Haftstrafen. Angesetzt sind zwei Verhandlungstage.
    Quelle: WDR Lokalzeit Bergisches Land
    Neonazi-Prozess geht weiter
    Im Neonazi-Prozess muss das Wuppertaler Amtsgericht noch viele Einzelheiten klären. Vier mutmaßliche Neonazis sind wegen Körperverletzung angeklagt, weil sie auf dem Vohwinkler Flohmarkt 2011 vier Linke verletzt haben sollen. Zum Prozessauftakt gab es heute mehrere belastende Aussagen, das Gericht machte aber Zweifel deutlich, ob alle Aussagen glaubwürdig sind. Ein Angeklagter behauptete, die Linken hätten zuerst angegriffen. Kommende Woche Mittwoch wird der Prozess fortgesetzt.
    Quelle: Radio Wuppertal

  11. Prozess gegen Nazi-Schläger in Wuppertal: (00.00 Uhr)
    Zeugen beschreiben den Angriff als kurz, gezielt und äußerst brutal: Im September 2011 hatten vier junge Männer auf dem traditionellen Flohmarkt in Wuppertal-Vohwinkel Vertreter der linken Szene mit Schlagstöcken und Flaschen angegriffen. Die mutmaßlichen Schläger wurden später in einer Wohnung unweit des Tatorts festgenommen.
    Ab Mittwoch (09.01.2013) stehen die vier Angeklagten zwischen 21 und 29 Jahren, die der rechtsradikalen Szene zugeordnet werden, vor dem Wuppertaler Amtsgericht. Ihnen wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Einer der Angeklagten sitzt bereits wegen einer anderen Straftat im Gefängnis. Zum Prozess geladen sind 12 Zeugen, das Urteil könnte möglicherweise am 16. Januar 2013 fallen, so ein Gerichtssprecher.
    Die Neonazi-Szene im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel gilt als eine der aktivsten in NRW.
    Quelle: WDR NRW kompakt
    Prozess gegen vier mutmaßliche Neonazis beginnt
    Der Überfall auf vier linke Wuppertaler, der ab heute vor dem Amtsgericht verhandelt wird, hatte eventuell eine Vorgeschichte. Angeklagt sind vier mutmaßliche Neonazis. Sie sollen 2011 auf dem Vohwinkeler Flohmarkt die vier Linken mit Schalgstöcken verletzt haben. Nur eine Stunde vor dem Angriff war ein Neonazi auf dem Flohmarkt von Linken verletzt worden. Die Täter konnten entkommen. Ob wirklich ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Vermutlich waren in den Angriff, um den es heute geht, noch mehr Menschen verwickelt. Die Angreifer hatten sich hinterher in eine Wohnung zurückgezogen, in der die Polizei 15 Verdächtige festnahm. Wie aus der Linken Szene bekannt wurde, soll es sich um eine damals bekannte Nazi-Wohnung an der Kaiserstraße gehandelt haben.
    Quelle: Radio Wuppertal
    Prozess gegen Neonazis
    Vier Männer aus der rechten Szene müssen sich ab heute (09.01.13) vor dem Wuppertaler Amtsgericht wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verantworten. Sie sollen im September 2011 in Wuppertal-Vohwinkel auf dem Flohmarkt mit Schlagstöcken auf vier Personen eingeschlagen haben. Die Opfer erlitten laut Anklage Platzwunden am Kopf und Prellungen. Sie seien der Linken Szene zuzuordnen. In den Augen der Staatsanwaltschaft war das keine simple Schlägerei, sondern eine Tat von erheblichem kriminellem Gewicht.
    Quelle: WDR Lokalzeit Bergisches Land

  12. Prügelangriff beim Flohmarkt: Neonazis morgen vor Gericht
    Vier Männer wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. 14 Zeugen sind geladen; Opfer tritt als Nebenkläger auf.
    Vohwinkel. Der Prügelangriff während des Flohmarkts in Vohwinkel im Jahr 2011 wird ab morgen Vormittag gerichtlich aufgearbeitet. Vier Männer (21, 24, 25, 29) müssen sich wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung vor dem Jugendschöffengericht verantworten. Wie berichtet, sind die vier Angeklagten zum Teil einschlägig vorbestraft. Der 21-Jährige befindet sich derzeit in anderer Sache in Strafhaft.
    Laut Anklage hat das Quartett am 25. September 2011 um 3.20 Uhr während der Aufbauphase des Vohwinkeler Flohmarkts gezielt Personen des linken Spektrums angegriffen und mit Schlagstöcken verletzt.
    Bisher sind 14 Zeugen geladen zu den beiden Prozessterminen geladen. Eines der Opfer tritt als Nebenkläger auf. spa
    * Anklage
    Im Fall des Pfefferspray-Angriffs auf Besucher eines Aufklärungsfilms über Neonazis am 30. November 2010 im und am Cinemaxx hat die Staatsanwaltschaft nach WZ-Informationen Anklage gegen zehn Personen, die der Neonazi-Szene in Wuppertal und außerhalb zugerechnet werden, erhoben. Über die Zulassung der Anklage zum Reizgas-Angriff ist noch nicht entschieden.
    * Bilanz
    Ende 2012 zog die Polizei Bilanz zu ihrem Projekt „Hellwach – gegen Rechtsextremismus“. Durch Kontrolle und Registrierung der Szene habe es einen signifikanten Rückgag extremistischer Straftaten gegeben.

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