9. November 2025 – 14 Uhr – Treffpunkt an der Treppe zur Bahndirektion am HbF Wuppertal

Die zerstörte Elberfelder Synagoge
Niemand ist vergessen!
L’Chaim – Es lebe das Leben!
In tiefer Verbundenheit mit den Opfern des 7. Oktober 2023!
In Erinnerung an Jochanaan Meinrath und Manny Meinrath, Enkel und Urenkel des früheren Elberfelder Rabbiners Joseph Norden.
Sie werden seit dem 7. Oktober 2023 in Israel vermisst.
In Trauer um die zivilen Opfer in Palästina und Israel !
Bringt Blumen mit!!
Zum Novemberpogrom 1938 in Wuppertal
Vor 87 Jahren wütete auch in Wuppertal der Nazimob und griff das Leben der jüdischen Wuppertaler:innen an. Kurz nach Mitternacht, am Morgen des 10. Novembers 1938, wurden die ersten Schaufenster von jüdischen Geschäften in der Elberfelder Innenstadt eingeworfen. Die Täter, unter ihnen der SS-Mann und Versteigerer Bruno Koepchen, fuhren mit der Kraftdroschke vor. In der Herzogstraße warfen sie beim Schuhhaus Tack und anderen jüdischen Geschäften mit Flaschen die Schaufensterscheiben ein. Der Fahrer brachte sie nach kurzem Zwischenstopp in der Kreisleitung der NSDAP zur Synagoge in die Elberfelder Genügsamkeitstraße. „Die Herren stiegen aus und begaben sich zur Synagoge. Da sie durch das Hauptportal nicht in die Synagoge hinein konnten, gingen sie von der Seite aus, durch den dort befindlichen Eingang in die Synagoge. Nach einiger Zeit sah ich dann, dass die Synagoge brannte.“
Der Novemberpogrom in Wuppertal dauerte bis zum 12. November 1938. Die Nazis demolierten und zündeten die Synagogen und Betsäle an. Zahlreiche jüdische Geschäfte und Privatwohnungen wurden teilweise am helllichten Tag verwüstet und geplündert. Schließlich zündeten sie am 18. November 1938 um 23:39 Uhr die Umkleidekabinen des jüdischen Tennisclubs an der Oberbergischen Straße 240 an.
Die Zerstörungen mussten die Juden per „Sühneabgabe“ selber zahlen. Insgesamt 1 Milliarde Reichsmark mussten reichsweit für die „Judenvermögensabgabe“ zum Ausgleich der Schäden aufgebracht werden. Die Finanzämter „gewährten“ Ratenzahlungen, die in fünf Raten eingezogen wurden. Wer jetzt noch auswandern konnte, musste auch den Rest seines Vermögens den deutschen Finanzämtern überlassen.
Erinnern möchten wir auch an die jüdischen Menschen aus Wuppertal, die während des Pogroms ermordet wurden, sich aus Verzweiflung das Leben nahmen oder an dem Schock der gewalttätigen Übergriffe starben. Zu nennen sind der Arzt Dr. Theo Plaut und seine Frau Elli, die sich am 15. November 1938 das Leben nahmen. Der Kaufmann Alfred Fleischhacker erhängte sich am 8. Dezember 1938, kurz nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau. Die 73 jährige Johanna Siéradzki wurde in der Pogromnacht in ihrer Wohnung in der Ekkehardstraße 15 (damals Mittelstraße) überfallen und erlitt einen Gehirnschlag, an dem sie am 13. November 1938 verstarb.
Hintergrund:
siehe https://antifacafewuppertal.noblogs.org/post/2024/11/06/gedenkrundgang-anlaesslich-des-novemberpogroms-vom-9-bis-11-novembers-1938-in-wuppertal/