Vor 70 Jahren: Die Deportation Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt

„Im Auftrag der Geheimen Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Düsseldorf, Aussendienststelle Wuppertal, teilen wir Ihnen mit, dass sämtliche Juden des Bezirks, soweit sie nicht in Mischehe leben, zu einem Transport nach Theresienstadt eingeteilt sind…“ Mit diesem Brief vom 12. Juli 1942 wurden 247 jüdische Wuppertalerinnen und Wuppertaler zum Bahnhof-Steinbeck bestellt, hinzu kamen noch sieben aus Solingen, 14 aus Remscheid, zwei aus Velbert und einer aus Heiligenhaus. Am 20. Juli wurden sie in einem Personenzug der Reichsbahn nach Düsseldorf zum Güterbahnhof Derendorf gefahren, um am kommenden Morgen gemeinsam mit fast 1000 weiteren Jüdinnen und Juden aus Düsseldorf, Essen und Oberhausen in das Ghetto von Theresienstadt verschleppt zu werden. Die meisten von ihnen starben im Ghetto oder in den Vernichtungslagern Treblinka und Auschwitz-Birkenau.
Vorstellung des „Biografischen Lexikons“
Donnerstag, 19. Juli 2012, 18:00 in der Begegnungsstätte Alte Synagoge

mit Jan Niko Kirschbaum und Dr. Ulrike Schrader
Anlässlich des 70. Jahrestags der Deportationen wird in der Begegnungsstätte Alte Synagoge (Genügsamkeitstraße) an die Opfer erinnert, indem das „Biografische Lexikon“ der Begegnungsstätte vorgestellt wird. Seit über zehn Jahren werden nach und nach die Biografien der Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und der Region erarbeitet und die Lebenswege der Menschen in einem Buch beschrieben, das künftig in der Begegnungsstätte allen Interessierten zur Einsicht bereitliegen soll.