Zurück auf die Strasse – Kein Platz für Nazis in Wuppertal-Vohwinkel!

Der brutale Naziangriff auf linke Flohmarktbesucher*innen vom vergangenen Wochenende bleibt nicht unbeantwortet. Nach dem versuchten Totschlag an einer jungen Frau und den zum Teil schweren Körperverletzungen verursacht durch bekannte Nazischläger auf dem Vohwinkler Flohmarkt am vergangenen Wochenende, werden und können wir nicht einfach zur Tagesordnung zurückkehren.
Neben anderen „Aktivitäten“ werden wir am Freitag, den 30. September 2011 zusammen mit den Verletzten des Naziüberfalls an den Tatort zurückkehren.
Treffpunkt ist 17:30 an der Schwebebahn-Endhaltestelle Vohwinkel!
Kommt alle, bringt eure Crews und Familien mit!

Wir werden uns ganz praktisch die Straße zurückerobern und gemeinsam mit der gebotenen Vorsicht und Entschlossenheit erneut die Nazipropaganda im Stadtteil entfernen und die Vohwinkler Bevölkerung ein erneutes Mal über die Nazistrukturen in ihrem Stadtteil informieren.
Herumirrende Nazis werden wir entschlossen in ihre Schranken weisen.
Hauptziel unserer antifaschistischen Arbeit muss sein, dass auch die Vohwinkler*innen ihre Ängste überwinden, das Naziproblem in ihrem Stadtteil endlich ernst nehmen und mit Eigeninitiative angehen und bewältigen. Es gibt zum Glück zarte Ansätze einer antifaschistischen Zivilgesellschaft in Vohwinkel, die gestärkt und unterstützt werden muss.
Des Weiteren wehren wir uns entschieden gegen die andauernde Verharmlosung der Nazigewalt und der Nazistrukturen in Wuppertal.
Liebe Wuppertaler Presse: Es reicht nicht, die Pressemitteilungen der Polizei für bare Münze zu nehmen und sie einfach abzuschreiben. In Vohwinkel haben weder „Straßenkämpfe“ noch eine „Schlägerei zwischen Extremisten“ stattgefunden (beides WZ).
Es handelt sich eindeutig um einen, dem Ablauf nach, geplanten und bewaffneten Überfall durch organisierte Nazis auf alternativ-aussehende Menschen!
Zudem: wer mit Knüppeln auf ungeschützte Köpfe eindrischt, wie es am Wochenende während des Überfalls durch die Nazis geschehen ist, kann niemals ausschließen, dass das Opfer stirbt.
Wir haben es in Wuppertal mit einer Mischung aus Straßennazis und Nazikadern zu tun, die in den letzten 2 Jahren bei allen relevanten Naziaktionen und -aufmärschen im gesamten Bundesgebiet beteiligt waren. Sie sind fest in das Nazinetzwerk „AG Rheinland“ eingebunden, um das sich ein ganzer Mikrokosmos von „sozialem“ Leben und Nazipolitik gebildet hat – vom nationalen Fußballturnier, der Nazi-Hardcore-Party, dem wöchentlichen Demoerlebnis bis zur geplanten Gewalttat. Wir haben es, das zeigt die Zusammensetzung der Angreifer von Vohwinkel, mit einer gefährlichen regionalen Nazistruktur zu tun, die inzwischen regelmäßig Linke und Migrant*innen offensiv angreift. Ein Teil der Jungnazis (Kevin Koch, Fabian Mayer) wird von den Führungsfiguren der bundesweiten Naziszene zu Kadern ausgebildet. Sie übernehmen z.B. die bundesweite Medienarbeit der Nationalsozialisten und fungieren zunehmend als Redner oder Ordner*innen.
Es muss endlich Schluss sein mit der Verharmlosung der Nazistrukturen. Wenn der Wuppertaler „Staatschutz“ immer noch keine Führungsstrukturen bei den Nazis erkennt, wie die WZ in ihrer unsäglichen Berichterstattung schrieb, wird es Zeit für den vorzeitigen Ruhestand. Unverschämt wird es, wenn Staatsschützer Manke sogar die antifaschistischen Aktivitäten in Vohwinkel für die Stärke der Nazis verantwortlich macht.
Den Vogel schießt aber der Polizeichef von Vohwinkel, Markus Preuss ab. Der Freizeitpolitiker Preuss, der für eine Splittergruppe im Solinger Stadtrat sitzt, verstieg sich unlängst zu der Behauptung, Vohwinkel habe ein „Extremismusproblem von links und rechts“ und schickt seine Untergebenen in die Vohwinkler Schulen, um vor Antifaschist*innen zu warnen. Gleichzeitig lässt er die Nazis gewähren.
Seit seiner Amtseinführung 2009 kann sich die Naziszene in Wuppertal-Vohwinkel ungehindert ausbreiten. Offene Nazitreffs, wie z.B. auf dem Vohwinkler Akzenta Parkplatz, werden geduldet. Nazis wie Kevin Koch können ungestraft mit Hakenkreuzfahnen winken. Die Straßennazis um Rene Heuke, Tim Schulze-Oben und Maik Dasberg sorgen für die körperlichen Angriffe mit Messern, Knüppeln und abgebrochenen Flaschen.
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis:
Laut WZ hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsverfahren wegen des Naziüberfalls auf das Cinemaxx Anfang Dezember 2010 – ermittelt wurde u.a. wegen Landfriedensbruchs – eingestellt: „weil die Angreifer damals vermummt waren, sei es nicht möglich zu klären, wer was getan hat“. Mit der Einstellung des Verfahrens haben sich unsere schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet.
Nicht nur das Wuppertaler Medienprojekt ist entsetzt und prüft rechtliche Schritte.
Bis zum heutigen Tag, so unsere heutigen Nachfragen beim Medienprojekt und anderen Zeug*innen, hat die Polizei auf ordentliche Zeug*innenvernehmungen verzichtet, obwohl ein Nazi, der unvermummt Pfeffergas gegen die Kino-Besucher*innen eingesetzt hatte, vom Sicherheitsdienst überwältigt werden konnte und der Polizei übergeben wurde. Es wurden weder Fotos zur Wiedererkennung der Täter den Zeugen vorgelegt, noch ernsthaft der Tathergang rekonstruiert. Ernsthafte Strafverfolgung sieht sicherlich anders aus. Die Frage ist natürlich, warum die Wuppertaler Polizei so offensichtlich dilettantisch (nicht) ermittelt? Die Frage, ob sie wieder V-Leute im Einsatz hatten, muss vor dem Hintergrund des Brandanschlags von Solingen 1993 – wo dies im direkten Umfeld der Täter der Fall war – erlaubt sein.
Möglicherweise müssen die Betroffenen zu einem Klageerzwingungsverfahren greifen, um den Wuppertaler Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft zur Wiederaufnahme der Ermittlungen zu zwingen.
Auch im Landesparlament sollten wir, bzw. die Wuppertaler Abgeordneten, diese merkwürdige Strafvereitelung im Amt offensiv hinterfragen!
Es bleibt dabei: Antifaschismus ist Handarbeit!
Organisieren wir die antifaschistische Selbsthilfe!
Wir grüßen alle Antifaschist*innen und Genoss*innen, die am Freitag in Unna und am Samstag in Hamm gegen die Nazis auf die Straße gehen!
Antifaschist*innen aus Wuppertal und dem Umland am 27.9.2011

2 Gedanken zu „Zurück auf die Strasse – Kein Platz für Nazis in Wuppertal-Vohwinkel!

  1. Radio Wuppertal: Kommentar zum Nazi-Problem (1.59 MB)
    Viele Wuppertaler sind entsetzt, wie die Politiker und Polizisten auf den Vohwinkler Nazi-Skandal reagieren. Der Leiter der Polizeiwache hatte behauptet, das Problem seien nicht die Rechtsextremen, sondern eher die Linksextremen. Die Radio-Wuppertal-Redaktion nimmt Stellung zu dem Thema. (14.10.11)
    http://anonym.to/?http://www.radio-wuppertal.de/_pool/files/beitraege/1045942.mp3

    Radio Wuppertal: Nazi-Problem Vohwinkel (2.01 MB)
    Der Leiter der Polizeiwache Vohwinkel behauptet, die Nazis seien kein Problem in Vohwinkel. Problem sind in seinen Augen eher die Linksextremen. Viele Politiker suchen eine Lösung für das Problem. (06.10.11)
    http://anonym.to/?http://www.radio-wuppertal.de/_pool/files/beitraege/1035624.mp3

    Radio Wuppertal: Disziplinarverfahren gegen Leiter der Polizeiwache Vohwinkel
    Gegen den umstrittenen Leiter der Polizeiwache in Vohwinkel läuft ein Disziplinarverfahren. Die Grünen haben ihm vorgeworfen, er würde das Nazi-Problem in Vohwinkel leugnen. Auch gegenüber Radio Wuppertal hatte der Wachleiter behauptet, es gebe keine Probleme mit Rechten in dem Stadtteil. Deshalb hatten wir schon vergangene Woche gefordert, dass in der Polizeiwache Konsequenzen gezogen werden. Auch Politik, Stadtverwaltung und viele andere bestätigen, dass sich die rechte Szene in Vohwinkel stark ausgebreitet hat. Zur Zeit ist der umstrittene Wach-Leiter in Urlaub. Wie die Polizei betont, ist er aber nicht beurlaubt, sondern offiziell noch im Amt.

    Radio RSG: Disziplinarverfahren gegen Vohwinkels Polizeileiter, Markus Preuß, eingeleitet
    Gegen den in die Kritik geratenen Leiter der Polizeiwache Wuppertal-Vohwinkel, Markus Preuß, hat die Polizei ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das hat ein Polizeisprecher bestätigt. Ein unabhängiger Vorermittlungsführer soll jetzt die Vorwürfe klären, die zuerst von Seiten der Wuppertaler Grünen geäußert wurden. Danach soll Preuß die Neonazi-Probleme in Vohwinkel geleugnet haben. Der Polizist, der für die BfS auch im Solinger Stadtrat sitzt, befindet sich zur Zeit im Urlaub. Beurlaubt wurde er aber nicht, so der Polizeisprecher, der einen Zusammenhang zwischen dem Urlaub und dem Disziplinarverfahren nicht kommentieren konnte.

    Antifaschistische Initiative Wuppertal – 14.10.2011 – Pressemitteilung
    Der umstrittene und ahnungslose Leiter der Polizeiwache Wuppertal- Vohwinkel Markus Preuß ist beurlaubt!
    Wie am Rande der Bezirksvertretung Vohwinkel am Mittwoch zu erfahren war, ist Markus Preuß zwecks Klärung diziplinarischer Verstöße beurlaubt worden. Die Antifaschistische Initiative Wuppertal ist hoch erfreut:
    „Wir gönnen Herrn Preuß den Urlaub aus tiefsten Herzen… Jetzt geht es in der Zukunft darum, mit vereinten Kräften, die Nazis in ihre Schranken zu weisen.“
    Natürlich müssen wir weiter auch an einem geschärften Extremismusbegriff bei der Polizei und bei der Politik arbeiten. Die unverschämte und verkürzte Rechts=Links Gleichsetzung führt in die Irre und vergisst – wieder einmal – den Extremismus der Mitte – z.B. die Verantwortung der Sarrazins und Möllemänner für Islamfeindschaft, rassistische Asylgesetzgebung und Antisemitismus.“
    Zu Markus Preuß, dessen polizeiliche Karriere hoffentlich beendet ist, hatten wir bereits in unserer PM zu dem Naziüberfall in der Flohmarktnacht alles nötige gesagt:
    „Ein weiterer Schwerpunkt der Aktion war die Kritik an dem unsäglichen Markus Preuß, der seit 2009 die Polizeiwache Vohwinkel leitet. Seit seiner Amtszeit breiten sich die Nazis in Vohwinkel von der Polizei ungestört aus. Es entstand in Sichtweite der Polizeiwache sogar ein polizeilich geduldeter offener Nazitreffpunkt am Akzenta-Parkplatz. Da Herr Preuß der Ansicht ist, dass es in Vohwinkel kein Naziproblem gibt, bemerkte er weder die alltägliche Präsenz der Nazifratzen, noch deren antisemitische und rassistische Propaganda im Stadtteil. Übersehen hat der „Polizist“ wohl auch die zahlreichen Übergriffe und Überfälle auf Andersdenkende, die so bedrohlich waren, das eine Familie sogar den Stadtteil verlassen musste.
    Den Vogel der gefährlichen Ignoranz schoss Preuß aber beim letzten Picobello-Tag ab, als er Grüne Stadtpolitiker kritisierte, dass sie gegen Nazis demonstrierten, obwohl es in Vohwinkel kein Problem mit den Rechtsextremen, aber ein erhebliches mit den Linksextremen geben würde. http://anonym.to/?http://www.wz-newsline.de/lokales/wuppertal/gruene-polizei-auf-dem-rechten-auge-blind-1.780191

    Solinger Tageblatt: Disziplinarverfahren gegen Markus Preuß
    „Markus Preuß ist im Urlaub, aber nicht beurlaubt“, mit dieser Feststellung reagiert Polizei-Pressesprecher Detlev Rüther auf eine am Freitag auch beim Tageblatt eingegangene Rundmail des zum links-autonomen Spektrum in Wuppertal zählenden Freundeskreis Minna Knallenfalls. Darin wird unter anderem behauptet, der BfS-Politiker sei als Leiter der Polizeiwache Vohwinkel beurlaubt worden.
    Fakt ist dagegen laut Rüther, dass die Polizei-Verwaltung am Donnerstag ein Disziplinarverfahren gegen Preuß eingeleitet hat. Innerhalb der Behörde soll jetzt ein unabhängiger Vorermittlungsführer den Vorgang klären, der den Polizisten in Misskredit gebracht hat: Wuppertaler Grüne behaupten, Markus Preuß habe ihnen gegenüber das Neonazi-Problem in Vohwinkel geleugnet. Dass der Urlaub des Solingers im Zusammenhang mit dem Disziplinarverfahren steht, wollte der Polizei-Sprecher nicht kommentieren. ff

    WDR: Verfahren gegen Vohwinkler Polizeichef
    Die Wuppertaler Polizei hat ein Disziplinarverfahren gegen den Leiter der Wache in Vohwinkel eingeleitet. Grund sind Vorwürfe, unter anderem der Wuppertaler Grünen, die Polizei verfolge Straftaten von Neonazis nicht konsequent genug. Mit dem Disziplinarverfahren solle geklärt werden, ob der leitende Beamte rechte und linke Gewalttäter gleichermaßen verfolgt würden, sagte ein Sprecher. Seit Monaten gibt es in Vohwinkel immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und antifaschistischen Gruppen.

    WZ: Disziplinarverfahren gegen Vohwinkeler Wachleiter
    Vohwinkel: Polizeibeamter nicht beurlaubt
    Vohwinkel. Gegen den in die Kritik geratenen Leiter der Wache Vohwinkel ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Dem Polizeibeamten war seitens der Grünen vorgeworfen worden, er habe bezüglich der Prügelei zwischen rechts- und linksextremistischen Gruppen am Vohwinkel-Wochenende indirekt Partei gegen die Linken ergriffen. In einer ersten Befragung habe der langjährige Beamte diese Darstellung zurückgewiesen. Im Zuge des Disziplinarverfahrens – zunächst hatte es „nur“ ein Beschwerdeverfahren gegeben – soll der Fall abschließend geklärt werden.
    Berichten, wonach der langjährige Beamte suspendiert sei, wies die Polizei am Freitag zurück. Der Mann habe Urlaub, sei aber nicht beurlaubt und auch nicht versetzt worden. Zuletzt hatte Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher vor dem Stadtrat ihre Behörde gegen Kritik in Schutz genommen und gesagt, dass die Polizei konsequent gegen Gewalttäter aus dem rechten und linken Spektrum vorgehe. spa

    Solinger Tageblatt: Preuß‘ Zukunft als Wachleiter weiter offen
    Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher hat gestern als Gastrednerin im Wuppertaler Stadtrat darauf hingewiesen, dass die Beschwerde gegen Markus Preuß in seiner Funktion als Leiter der Vohwinkeler Polizeiwache noch nicht abschließend geprüft sei. „Er ist definitiv weder rechts noch links blind“, zeigte sie sich von dem Solinger BfS-Politiker überzeugt.
    Anlass für das Statement war eine aktuellen Stunde im Rahmen der Ratssitzung, die von der Kooperation CDU/ SPD kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt worden war. Thema: „politisch motivierte Gewalttaten im Stadtteil Vohwinkel“.
    Zuletzt war es in der Nacht zum Vohwinkeler Flohmarkt zu Schlägereien zwischen der rechten und linken Szene gekommen. Im Vorfeld waren Mitglieder der Wuppertaler Grünen mit Preuß zusammengetroffen. Dabei soll er Probleme mit Rechtsradikalen im Stadtteil geleugnet haben. Deshalb hatten die Grünen einen offenen Brief an Radermacher gesschrieben. In ihm wurde der Vorwurf erhoben, die Wuppertaler Polizei sei auf dem rechten Auge blind.
    Demonstration gegen Neonazis am 9. November in Vohwinkel
    Eine Gelegenheit zum friedlichen Protest gegen die öffentliche Präsenz von Neonazis in dem an Solingen grenzenden Stadtteil bietet sich am Mittwoch, 9. November. Für diesen Tag ruft die Initiative für Demokratie und Toleranz zu einer Demonstration gegen die rechte Szene auf. In welcher Form steht noch nicht fest, aber möglicherweise werden die Wuppertaler dazu aufgefordert, eine Lichterkette auf der Kaiserstraße zu bilden. red

    Solinger Tageblatt: CDU-Chef stärkt Polizist Preuß den Rücken
    STREIT „Vorwürfe gegen Wachleiter sind unanständig.“
    Die CDU leistet Schützenhilfe für Markus Preuß. In seiner Eigenschaft als Leiter der Polizei-Wache in Vohwinkel war der Solinger unter Beschuss geraten. Die Grünen aus der Nachbarstadt werfen Preuß vor, Neonazi-Probleme verharmlost zu haben. Laut Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher wehrt sich Preuß entschieden gegen die Angriffe. Er sei links wie rechts gleichsam wachsam.
    Solingens CDU-Chef Peter Schmiegelow nimmt Preuß, der für die BfS im Stadtrat sitzt und den Schulausschuss leitet, ausdrücklich in Schutz. „Ich kenne ihn und weiß, dass er jegliche Form von Extremismus und politischer Gewalt ablehnt“, sagt der CDU-Mann. Die „haberstolze Besserwisserei der Grünen“ dürfe nicht zu selektiver Wahrnehmung und noch weniger zu heuchlerischer Petzerei führen. Das, so Schmiegelow, erinnere ihn „an das Denunziantentum faschistischer und stalinistischer Staaten“. Er warnt: „Wer den Extremismus kleinkriegen will, sollte nicht den bürgerlichen Anstand verlassen.“ kra

    Solinger Bote: Solinger CDU verurteilt “sumpfgrünes Denunziantentum”
    Solingen/ Peter Schmiegelow, CDU-Vorsitzender in Solingen verurteilt den Angriff der Wuppertaler Grünen gegen Markus Preuß:
    “Als Bürger Solingens und als Vorsitzender der größten Volkspartei in Solingen nehme ich Markus Preuß ausdrücklich in Schutz. Ich kenne Markus Preuß und weiss, dass er JEGLICHE Form von Extremismus und politischer Gewalt ablehnt”, so Peter Schmiegelow.
    “Hagerstolze Besserwisserei einiger Grüner darf nicht zu selektiver WAHRnehmung und noch weniger zu heuchlerischer Petzerei führen, die mich an das Denunziantentum faschistischer und stalinistischer Staaten erinnert. Wer den Extremismus kleinkriegen will (Grünen-Plakataktion in Vohwinkel), sollte nicht den bürgerlichen Anstand verlassen.” so Peter Schmiegelow.

    Wuppertaler Rundschau: Ereignisreich – Neonazis störten Flohmarkt / AGVV denkt über Zukunft nach
    Von Klaus Ulrich Grigo
    Als Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann mit dem obligatorischen Fassanstich das diesjährige Nachbarschaftsfest auf dem Lienhardplatz eröffnete, war die Welt in Vohwinkel noch im Lot. Doch in der Nacht zum 41. Flohmarkt kam es zu Gewalttätigkeiten der rechtsextremen Szene des Stadtteils.
    15 Neonazis, die schließlich in Polizei-Gewahrsam landeten, prügelten auf die Linken und unbeteiligte Flohmarkt-Verkäufer ein. „Die braune Brühe wollen wir nicht in Vohwinkel“, zürnte Fragemann am Mittag nach der brutalen Tat. Währenddessen bot der Flohmarkt bei sonnigem Wetter sein gewohntes Bild. Schätzungsweise 200.000 Menschen strömten durch die Kaiserstraße und hofften auf Schnäppchen. Die entspannte Atmosphäre des Tages endete jedoch mit skeptischem Nachdenken der Organisatoren von der Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV) (die Rundschau berichtete). Zufrieden mit der Bilanz des Vohwinkeltages war die Aktion V. Sie hat Glück: Ihr alljährliches buntes Treiben gilt nicht als Großveranstaltung. (Aktuell – Stadtteile – 12.10.2011)

  2. [W] Antifaschistischer Hausarrest in Wuppertal-Vohwinkel erfolgreich!
    Über 80 AntifaschistInnen demonstrierten am 30.9. erneut in Vohwinkel gegen die schweren Naziübergriffe der letzten Woche und gegen die Präsenz der Nazis im Stadtteil. Sehr erfreulich war, dass sich auch zahlreiche Vohwinkler Jugendliche der Aktion anschlossen.
    Die Aktion wurde zunächst massiv durch einen Polizeikessel direkt an der Schwebebahnhaltestelle behindert und verzögert. Schon vorher war eine Hundertschaft Polizei aufgezogen, um die Nazis im Stadtteil zu schützen. (Mehr über die Wuppertaler Nazis unter http://keinbierfuernazis.noblogs.org/ )
    Nur 12 Nazis hatten sich gestern in der Wohnung von Rene Heuke in der Kaiserstrasse 30 versammelt: Erkannt wurden Rene Heuke, Lasse Femers, Daniel Borchert, Marie Leder und Tim Oben Ohne. Einmal mehr wurde deutlich, dass die Wuppertaler Nazis ohne regionale Unterstützung aus Düsseldorf, Viersen, Köln und Hamm nicht handlungsfähig sind, sie wurden aber sorgsam von der Wuppertaler Polizei in ihrer Nazi-WG beschützt.
    Zur Erinnerung: aus dieser Wohnung hatten die Nazis letztes Wochenende den bewaffneten Überfall auf linke FlohmarktbesucherInnen durchgeführt und sich auch – schlauerweise- nach dem Überfall geschlossen zurückgezogen. Das war sogar der Wuppertaler Polizei zu offensichtlich und die Bereitschaftspolizei sah sich gezwungen, die Nazibande festzunehmen.
    Der Picobello-Tag, bei dem erneut Nazipropaganda beseitigt wurde und 5.000 aktualisierte Flugblätter verteilt wurden, verwandelte sich später zu einem antifaschistischen Hausarrest für die Nazi-WG in der Kaiserstrasse. Sehr schön war auch, dass Nazis, die sich fern ab ihres Polizeischutzes in Vohwinkel herumtrieben, nicht so viel Spaß hatten und wie der Bundeswehrnazi Norman Mayer flitzen mussten.
    Ein weiterer Schwerpunkt der Aktion war die Kritik an dem unsäglichen Markus Preuß, der seit 2009 die Polizeiwache Vohwinkel leitet. Seit seiner Amtszeit breiten sich die Nazis in Vohwinkel von der Polizei ungestört aus. Es entstand in Sichtweite der Polizeiwache sogar ein polizeilich geduldeter offener Nazitreffpunkt am Akzenta-Parkplatz. Da Herr Preuß der Ansicht ist, dass es in Vohwinkel kein Naziproblem gibt, bemerkte er weder die alltägliche Präsenz der Nazifratzen, noch deren antisemitische und rassistische Propaganda im Stadtteil. Übersehen hat der „Polizist“ wohl auch die zahlreichen Übergriffe und Überfälle auf Andersdenkende, die so bedrohlich waren, das eine Familie sogar den Stadtteil verlassen musste.
    Den Vogel der gefährlichen Ignoranz schoss Preuß aber beim letzten Picobello-Tag ab, als er Grüne Stadtpolitiker kritisierte, dass sie gegen Nazis demonstrierten, obwohl es in Vohwinkel kein Problem mit den Rechtsextremen, aber ein erhebliches mit den Linksextremen geben würde. http://anonym.to/?http://www.wz-newsline.de/lokales/wuppertal/gruene-polizei-auf-dem-rechten-auge-blind-1.780191
    Markus Preuß, so erfuhren wir von Bereitschaftspolizisten (!), hat selbst im Polizeiapparat einen schlechten Ruf und wurde mehrfach strafversetzt. Der gelernte Bäcker kam erst spät zur Polizei und versuchte sich als Kommunalpolitiker in Solingen (vergeblich) ein Pöstchen zu ergattern. In seiner peinlichen Selbstdarstellung liest sich das folgendermaßen: „Diplomarbeit über das Thema „taktische Öffentlichkeitsarbeit vor, während und nach Versammlungen“
    (…) Nach dem Studium habe ich mich der Fotografie und der Kunst verschrieben, Dinge, Personen und Situationen ins rechte Bild zu rücken.- Für Sie ist wichtig, was hinten raus kommt – Fordern Sie mich und Sie werden begeistert sein.“ http://anonym.to/?http://www.preuss-solingen.de/about_me.htm.
    Wir sind nicht begeistert, sondern wir fordern die sofortige Strafversetzung von Markus Preuß. (ehrlich gesagt kennen wir aber noch keinen geeigneten Verbannungsort für Preuß, vielleicht in Burscheid, wo seine verständnisvolle und ebenso ahnungslose Polizeipräsidentin Rademacher wohnt und Motorrad fährt … ) Eine entsprechende Kampagne bei Facebook und andere Überraschungen sind in Planung.
    Viele Grüße an die Aachener Antifas!!!!
    Bergische Antifas
    und eine kleine Presseschau:

    Radio Wuppertal: Schwere Vorwürfe gegen die Polizei in Vohwinkel
    Gegen die Polizei in Vohwinkel gibt es schwere Vorwürfe. Die Beamten vor Ort würden die Probleme mit Nazis im Stadtteil verharmlosen. Die Wuppertaler Grünen protestieren dagegen mit einem Brief an die Polizeipräsidentin. Eine Gruppe von Mitgliedern der Grünen wollte in Vohwinkel vor dem Flohmarkt die zahlreichen Nazi-Aufkleber entfernen. Dabei seien sie von der Polizei befragt und offen kritisiert worden. Der Leiter der Vohwinkeler Polizeiwache habe sich dort besonders hervorgetan und behauptet, es gebe in Vohwinkel kein Problem mit Rechtsextremen, sondern mit Linksextremen. Eine solche Äußerung sei angesichts der zahlreichen Nazi-Angriffe in jüngerer Vergangenheit und der vielen Aufkleber in Vohwinkel unfassbar, meinen die Grünen. Radio Wuppertal hatte die Polizei um eine Stellungnahme gebeten, sie will sich aber nicht öffentlich zu den Vorwürfen äußern. Allerdings soll es ein persönliches Gespräch von Polizeipräsidentin Birgitta
    Rademacher mit den Grünen geben.

    Keine Ermittlungen gegen Rechtsradikale.
    Die Mitglieder des Wuppertaler Medienprojekts wollen, dass weiter gegen die Rechtsradikalen ermittelt wird, die im November ihre Filmpremiere gestört haben. Es war ein Film, der sich gegen rechte Gewalt richtete. 15 Radikale stürmten dabei – laut Medienprojekt – das Kino, griffen die Leute an und verletzten sie mit Reizgas. Die Staatsanwaltschaft teilte mit: „Keinem der Verdächtigen konnte eine konkrete Tat nachgewiesen werden“ und stellte die Ermittlungen ein. Das Medienprojekt will jetzt von einem Anwalt prüfen lassen, ob es gegen die Entscheidung vorgehen kann. Ein Sprecher sagte, mehrere Zeugen seien gar nicht erst gehört worden, das sei fatal. (WDR)

    Polizeipresse:
    W-Friedliche Versammlung in Vohwinkel
    30.09.2011, 21:52 | Wuppertal
    Polizei weist Vorwürfe zurück
    Über Internetplattformen wurde für den heutigen Tag (30.09.2011) zum zweiten antifaschistischen „Picobello-Tag“ in Wuppertal-Vohwinkel aufgerufen.
    Ab ca. 17.30 Uhr sammelten sich ca. 40 Personen der linken Szene am Schwebebahnhof in Wuppertal – Vohwinkel. Obwohl eine Versammlungsanmeldung ausblieb, zogen die Teilnehmer unter polizeilicher Begleitung friedlich durch den Stadtteil. Im Anschluss wurde vor einem Haus in der Kaiserstraße eine Mahnwache unter dem Motto „Tanz und Gesang“ angemeldet und kurzfristig durchgeführt.
    Die Polizei distanziert sich eindeutig von dem Vorwurf „auf dem rechten Auge blind zu sein“. Vielmehr geht die Polizei konsequent gegen Straftäter des rechten und des linken Spektrums vor und ist zum wiederholten Male im Einsatz, um gewalttätige Auseinandersetzungen der beiden Lager zu verhindern.

    Radio Wuppertal: Polizei wehrt sich gegen Grünen-Vorwürfe
    Die Wuppertaler Polizei weist den Vorwurf zurück, rechte Gewalt zu verharmlosen. Die Grünen hatten einen offenen Brief mit der Überschrift „Auf dem rechten Auge blind?“ an Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher gerichtet.
    Auslöser waren angebliche Äußerungen eines Polizisten, wonach es in Vohwinkel kein Problem mit der rechten, dafür aber mit der linken Szene gebe. Dabei sind selbst der Stadt Neo-Nazi-Aktivitäten dort bekannt. Nach erstem Zögern heißt es nun in einer Polizei-Pressemitteilung, dass man konsequent gegen Straftäter des rechten und des linken Spektrums vorgehe. Die Beamten seien wiederholt im Einsatz, um gewalttätige Auseinandersetzungen der beiden Lager zu verhindern. Gestern war eine spontane Anti-Nazi-Demo in Vohwinkel mit 40 Teilnehmern friedlich geblieben. Ihretwegen musste die Kaiserstraße zum Teil gesperrt werden – für eine knappe halbe Stunde. Dass die Demonstranten diese Route wählen würden, war vorher nicht klar. Die Demo war bei der Polizei nicht angemeldet. Wie berichtet hatte es beim Vohwinkeler Flohmarkt vergangenes Wochenende Auseinandersetzungen zwischen der linken und der rechten Szene gegeben.

    WDR: Antifaschisten demonstrieren
    In Wuppertal-Vohwinkel haben gestern Abend etwa 50 Antifaschisten gegen die Zunahme von rechtsextremen Aktivitäten im Stadtteil demonstriert. In den vergangenen Monaten hatten rechtsgerichtete Gruppen wiederholt Andersdenkende überfallen und verletzt. Die Polizei wies unterdessen Vorwürfe zurück, auf dem rechten Auge blind zu sein – wie sie etwa die Wuppertaler Grünen erhoben hatten.

    WZ: Grüne: Polizei auf dem rechten Auge blind?
    Von Robert Maus und Florian Launus
    Offener Brief an Polizeipräsidentin
    Wuppertal. Die Straßenkämpfe zwischen rechts- und linksextremen Gruppen im Umfeld des Vohwinkel-Tages sorgen weiter für Unruhe in der Stadt. Vier Mitglieder des Kreisvorstandes der Wuppertaler Grünen unterstellen der Wuppertaler Polizei in einem offenen Brief an Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher, auf dem „rechten Auge blind“ zu sein.
    Problem in Vohwinkel mit Linken oder Rechten?
    Dieser Vorwurf wird in dem Brief zwar als rhetorische Frage formuliert – gleichzeitig berichten die Kreisvorstandsmitglieder Martin Möller, Janine Bruchmann, Raimond Klitsch und Olcay Bruchmann von einem Zusammentreffen mit einem Polizisten in Vohwinkel. Dieser Polizist, der sich als Leiter der Polizeiwache in Vohwinkel vorgestellt haben soll, habe gesagt, dass es in Vohwinkel kein Problem mit Rechtsextremen, aber ein erhebliches mit Linksextremen gebe.
    „Diese Aussage verschlug uns, vor allem vor dem Hintergrund rechtsextremer Straftaten im ganzen Stadtgebiet, der unübersehbaren Präsenz verfassungsfeindlicher Symbole in Vohwinkel (. . .) die Sprache“, heißt es in dem Brief. Die Verfasser konstatieren, dass es sehr wohl ein Problem mit Rechtsextremen in Vohwinkel gebe. Dies dürfe von einem Vertreter der Polizei nicht ignoriert und verharmlost werden.
    Die Polizei bestätigte gestern auf WZ-Nachfrage den Eingang des Briefs, wollte zu seinem Inhalt aber keine Stellung nehmen. Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher kündigte allerdings an, die Vorwürfe möglichst bald in einem persönlichen Gespräch mit den Wuppertaler Grünen erörtern zu wollen.

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