PM // 25 Jahre Autonome 1.Mai Demo in Wuppertal


(Den JournalistInnen gewidmet, die nicht nur Presserklärungen der Polizei abschreiben.)
Friendly fire für die Wuppertaler Polizei!

Bei bestem Wetter und leichten Windböen zogen 300-400 FreundInnen des Autonomen 1.Mai im 25 Jubliläumsjahr durch Wuppertal und feierten ein wunderschönes Straßenfest ohne Giraffe auf dem Schusterplatz. Inhaltlich ging es vor allem um den Kampf für ein würdiges Leben ohne Hartz IV, Niedriglohn und Ein Euro-Zwangsdienste und natürlich für eine Bleiberecht für alle. Wegen der massiven, dummen und brutalen Polizeipräsenz fehlte es auch nicht an Parolen und (mehrsprachigen) Gesängen zu Polizeigewalt. Glücklicherweise konnten wir aus dem reichhaltigen Parolenfundus aus 25 Jahren 1.Mai-Geschichte schöpfen.
Auftakt der Demo war vor dem Autonomen Zentrum in Wuppertal. Die Polizei war – wie jedes Jahr- überrascht, dass keine polizeiliche Anmeldung vorlag und begab sich – wie letztes Jahr- auf die Suche nach Betrunkenen, die die Rolle des Demoanmelders im Auftrag der Polizei spielen sollten. Im Vorfeld hatten die mindestens 400 Bullen alle Zuwege zum AZ und die Elberfelder Nordstadt besetzt und zum 1.Mal in der langen Geschichte des 1.Mai in Wuppertal Vorkontrollen inklusive „Leibesvisitationen“ durchgeführt. 24 DemonstrantInnen bekamen bereits am Hauptbahnhof einen Platzverweis für ganz Elberfeld. In ihren Kontrollen blieb dann auch der LKW mit unserer Lieblingsgiraffen-Hüpfburg fürs Straßenfest hängen. Auch das werden insbesondere die Kinder der Nordstadt der Polizei nicht verzeihen…
Ohne darauf zu warten, das die Wuppertaler Polizei sich einen eigenen Demoanmelder bastelt, zog dann die Demo gutgelaunt – bei leichten Windböen – die Markomannenstrasse hinauf und gelangte zu einer doch dürftig besetzten Polizeiabsperrung, die relativ locker umgegangen werden konnte. Erst in der Friedrichstrasse / Ecke Friedrichschulstrasse gelang es einer Bullenarmada die Demo zu stoppen. Sie prügelten, schuptsten, jagten DemonstrantInnen und setzen bei leichten Windböen ihre neue Allzweckwaffe Pfeffergas ein. Sie wollten – wie schon bei den brutalen Angriffen auf AntifaschistInnen am 29.1. – DemonstrantInnen mit Pfeffergas verletzen, beschossen aber auch ihre PolizistenkollegInnen. Das dieses friendly fire der Bullen, also die „schwere Verletzung“ der Polizistin, jetzt den 1.Mai-DemonstrantInnen per Pressemitteilung untergeschoben werden soll, ist billig.
Peinlich ist aber vor allem, das die (gut?) bezahlten „JournalistInnen“ einfach die Polizeimeldung abschreiben.
Wir jedenfalls wünschen der verletzten Polizistin gute Besseung und mehr Übersicht bei der Berufswahl. Die gewerkschaftlichen VertreterInnen der Bullen erinnern wir an die gesundheitlichen Schäden ihrer Lieblingswaffe (siehe unten)…
Vielen Dank an alle, die uns in den letzten 25 Jahren unterstützt haben!
Vielen Dank an die kleinen und großen MusikerInnen und Djs, an die Vokü, an den EA, an die Sanis, an die TechnikerInnen, an die Auf- und AbbauhelferInnen, an die DemobeobachterInnen, an den Waffelstand, an die Kinder vom Schusterplatz, an die bergische Sonne und an den bergischen Wind.
„You don’t need a weatherman to know which way the wind blows“
Tagesparole „Ganz Wuppertal hasst die Polizei!“
Zum Einsatz von Pfeffergas
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/polizist-besprueht-sein…
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/050/1705055.pdf
Ein paar Polizei Fotos findet ihr unter:
http://www.facebook.com/media/set/fbx/?set=a.215425558486264.66416.100000564657239
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Dichtung und Wahrheit

Die Polizei schreibt in ihrer PM:
„Vor Aufzugsbeginn wurden am Wuppertaler Hauptbahnhof gegen 24 auswärtige Versammlungsteilnehmer Platzverweise ausgesprochen. Im Verlauf des Aufzuges durchbrachen Versammlungsteilnehmer eine polizeiliche Absperrung. Dabei wurde eine Beamtin so verletzt, dass sie nicht mehr dienstfähig ist. Bei dieser Störaktion wurde durch die Polizei Pfefferspray eingesetzt.“
WZ und Bild können nicht mal richtig abschreiben…
WZ: „Schon vor Demo-Beginn sei im Bereich Hauptbahnhof eine Polizeisperre
durchbrochen und dabei eine Polizistin schwer verletzt worden.“
Bildzeitung: „Eine Polizistin ist bei Zusammenstößen mit Mitgliedern der Autonomen-Szene in Wuppertal schwer verletzt worden. Sie sei danach nicht mehr dienstfähig gewesen, teilte die Polizei am Sonntag mit.“
Radio Wuppertal
Polizistin bei Mai-Krawallen schwer verletzt
Bei den Mai-Krawallen der Autonomen Szene in Wuppertal ist eine Polizistin schwer verletzt worden. Rund 250 Menschen hatten sich nach Angaben der Polizei unangemeldet vor dem Autonomen Zentrum in der Markomannen Straße getroffen. Auf ihrem Weg zum Schusterplatz auf dem Ölberg soll ein Teil der Gruppe dann eine Polizei-Absperrung durchbrochen haben, bei der die Polizistin schwere Verletzungen erlitt. Die Beamten erteilten über 20 Platzverweise und nahmen einen Jugendlichen vorläufig fest.
WDR: Polizistin verletzt
Bei einer Demonstration der Autonomen in Wuppertal wurde am Sonntag (01.05.11) eine Polizistin schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei versammelten sich etwa 250 Personen aus der Autonomen Szene unangemeldet in der Innenstadt. Einige Personen hätten dann versucht, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen und dabei die Beamtin verletzt.
Die WDR-Lokalzeit vom 02.05 seht ihr hier: