Die Westdeutsche Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe am 03. Dezember folgendes:
Streit in der Rechten Szene endete mit Bewährung
von Nicole Bolz
Fünf zum Teil bewaffnete Männer stürmten 2009 eine Wohnung in Vohwinkel
Wuppertal. Es waren schwere Vorwürfe, wegen derer sich gestern fünf Männer im Alter zwischen 19 und 30 Jahren vor dem Amtsgericht verantworten mussten. In den frühen Morgenstunden des 28. Februar 2009 sollen sie laut Anklage in die Wohnung einer Bekannten in Vohwinkel gestürmt sein, in der sich neben der Mieterin noch drei weitere Männer befanden. Während zwei der Angeklagten zwei der Männer in Schach hielten, traten und prügelten die anderen drei auf einen schlafenden und stark alkoholisierten Mann – zum Teil mit Baseballschläger und einem Besenstiel – ein. Das Jugendschöffengericht verurteilte sie zu Bewährungsstrafen zwischen sechs und zehn Monaten sowie in einem Fall zu zwei Wochen Dauerarrest. Zwei Urteile sind rechtskräftig.
Eines der Opfer wurde im Januar zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt
Die Angeklagten – sie sollen, wie auch die mutmaßlichen Opfer, alle der rechten Szene angehören – räumten die Taten gestern weitgehend ein. Um eine politisch motivierte Tat handelte es sich jedoch nicht. Vorangegangen war ein Streit um die Ex-Freundin eines Angeklagten, bei dem er selbst Prügel kassierte. Mit der Aktion wollte er sich dafür rächen.
Als „üble, brutale Tat“ in den „Kreisen Gleichgesinnter“ wertete das Gericht gestern den Überfall, bei dem nur mit Glück nichts „Schlimmeres“ passiert sei, so das Gericht. Eines der Opfer, saß Anfang des Jahres selbst auf der Anklagebank. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurde er vom Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt. Er hatte im Jahr 2008 einem 20-Jährigen den Schädel gebrochen. Er sitzt in dieser Sache derzeit in Haft und wurde für seine Zeugenaussage gestern vorgeführt.
Gordon Bruno Friedrich
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Zum erwähnten Prozess im Januar 2010:
Urteil im Wuppertaler Prozess gegen Neonazis
Sechs Jahre Haft für rechten Schläger
Von Lars Hering
Im Prozess gegen zwei Neonazis ist am Mittwoch (20.01.10) das Urteil gefallen. Gordon B. wurde zu sechs Jahren Gefängnis, Christian S. zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt.
Wegen gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise wegen Beihilfe hierzu verurteilte das Landgericht Wuppertal Gordon B. (34) und Christian S. (27). Der Richter Ralph von Bargen fand deutliche Worte bei der Urteilsverkündung: „Das Vorgehen war besonders rücksichtslos. Es gab überhaupt keinen Anlass für die Tat.“
Christian S. hielt Freunde des Opfers ab, diesem zu helfen
Am 2. November 2008 fuhr das Opfer Hans Moritz H. mit Freunden gegen drei Uhr morgens, in der Linie S8 in den Bahnhof Wuppertal-Steinbeck ein. Im Zug saßen auch die Angeklagten mit weiteren Bekannten. „Die Gruppe der Angeklagten war als Skindheads zu erkennen“, sagte Gerichtssprecher Thorsten Anger gegenüber WDR.de. Einige von ihnen sangen rechtsradikale Lieder. Es kam zu einem Wortwechsel. B. packte daraufhin Hans Moritz H. am Genick und zerrte ihn aus dem Zug auf den Bahnsteig in Wuppertal-Steinbeck.
Christian S. lief B. hinterher und hielt Freunde von Hans Moritz H. ab, diesem zu helfen. Gordon B. konnte so ungestört den Kopf des Opfers auf den Betonbelag des Bahnsteigs schlagen. Das Gericht hielt S. jedoch zugute, dass er B. davon abhielt, weiter auf das Opfer einzuschlagen. Das Duo setzte sich wieder in den Zug und fuhr davon. Kurze Zeit später wurde es jedoch von der Polizei festgenommen. Noch am gleichen Tag wurde Hans Moritz H. fünf Stunden lang wegen eines Schädelbasisbruchs operiert. Er wird sein Leben lang vier Platinklammern im Kopf tragen müssen.
Gericht berücksichtigt Teilgeständnisse der Angeklagten
Zu Beginn des Prozesses hatte Christian S. die Vorwürfe zwar noch bestritten und gesagt, er sei unschuldig: „Ich bin verhaftet worden für nichts und wieder nichts.“ Er hatte aber schon gegenüber einem Gutachter vor dem Prozess eingeräumt, die Tat begangen zu haben. Gordon B. hatte ein Teilgeständnis abgelegt, indem er einräumte, das Opfer zumindest „leicht angerempelt“ zu haben. Bei beiden Angeklagten hat das Gericht strafmildernd berücksichtigt, dass sie zum Tatzeitpunkt erheblich betrunken waren.
Erneute Straftat mit rechtem Hintergrund durch Gordon B.
Gordon B. (34) wurde bereits einmal wegen Körperverletzung und Totschlags verurteilt. Acht Jahre saß er bereits im Gefängnis, weil er mit einer Skindheadclique in Duisburg einen Mann tot geschlagen hatte. Weitere Verfahren gegen ihn laufen noch. Christian S. (27) ist wegen schwerer Körperverletzung vorbestraft.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Anwälte behielten sich vor dagegen vorzugehen. Hans Moritz H. kann Schmerzensgeld gegen Gordon B. in Höhe von 4.230 Euro geltend machen.
Quelle: wdr.de
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Aus dem Zug gestoßen – Skinheads seit heute vor Gericht
von Nicole Bolz
Wuppertal. Weil sie einen jungen Wuppertaler im Bahnhof Steinbeck hinterrücks umgestoßen und mit dem Kopf auf den Betonboden geschlagen haben sollen, müssen sich seit heute zwei Männer vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten. Ihnen wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Laut Staatsanwaltschaft waren die Angeklagten am 2. November 2008 gegen 3.10 Uhr in der S-Bahn 8 aus Vohwinkel in Richtung Oberbarmen unterwegs. Die beiden einschlägig vorbestraften Männer, die laut Staatsanwaltschaft der rechten Szene zugerechnet werden, kamen von einer Party und waren auf dem Heimweg. Bereits in der S-Bahn sollen sie mit einer Gruppe junger Leute aneinander geraten sein, weil sie laut Anklage rechtsradikale Lieder gesungen haben sollen. Unter anderem soll dabei das Zitat gefallen sein „Deutschland wird geführt von rechter Hand“, woraufhin das spätere Opfer, ein damals 20-Jähriger, entgegnet haben soll: „Ganz bestimmt nicht“.
Zum Prozessauftakt bestritt der lange als Haupttäter geltende 34-jährige ehemalige Wülfrather die Vorwürfe. Er habe nichts getan, sei unschuldig und sei verhaftet worden „für nichts und wieder nichts“. Der zweite Angeklagte, ein gebürtige Dinslakener, räumte die Vorwürfe teilweise ein. Er habe sich von der Gruppe provoziert gefühlt, die er der linken Szene zuordnete. Angeblich habe der damals 20-Jährige nach ihm gespuckt, woraufhin er diesen am Bahnhof Steinbeck im Nacken gefasst und aus der Tür geschubst haben will. Von den schweren Verletzungen des Mannes will er nichts mitbekommen haben, gab aber an, eine Blutlache auf dem Boden bemerkt zu haben. Trotzdem stiegen die Angeklagten wieder in den Zug und wurden im Hauptbahnhof schließlich von der Polizei festgenommen.
Das Opfer tritt als Nebenkläger im Prozess auf. Er musste damals fünf Stunden lang operiert werden und trägt seitdem Metallplatten im Kopf. Er kämpft seit dem Vorfall mit Kopfschmerzen.
Die beiden Angeklagten sind wegen erheblicher Gewalttaten vorbestraft. Der gebürtige Dinslakener wurde vor zehn Jahren zu acht Jahren Jugendstrafe verurteilt, weil er mit zwei weiteren Skinheads einen 58-Jährigen totgetreten hatte. Der 34-Jährige wurde im Jahr 2001 zu sieben Jahre Haft verurteilt, nachdem er seinen damals 15 Wochen alten Sohn schwer misshandelt hatte. Laut Urteil trug der Säugling schwere geistige und motorische Behinderungen davon und lebt heute in einer Pflegefamilie.
Quelle: WZ
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Rechte Schläger vor Gericht
20-Jähriger erlitt Schädelbasisbruch in Wuppertal
Von Lars Hering
Zwei mutmaßliche Neonazis müssen sich seit Mittwoch (06.01.10) vor dem Landgericht Wuppertal verantworten. Sie sollen einen 20-Jährigen auf einem Bahnhof so schwer misshandelt haben, dass er einen Schädelbasisbruch erlitt. Er spürt die Folgen bis heute.
Zum Prozessauftakt bestritt der mutmaßliche Haupttäter Christian S. die Vorwürfe. Er habe nichts getan, sei unschuldig und verhaftet worden „für nichts und wieder nichts“, sagte der 34-Jährige. Der zweite Angeklagte, Gordon B. (27), räumte die Vorwürfe teilweise ein. Er gab an, er habe das Opfer leicht angerempelt.
Vier Platin-Klammern in seinem Kopf werden den 20-jährigen Hans Moritz H. sein Leben lang daran erinnern, was in der Nacht des 2. November 2008 im Bahnhof Wuppertal-Steinbeck passierte. Es geschah um kurz nach drei Uhr morgens. Hans Moritz H. war mit Freunden in der Linie S 8 auf dem Weg nach Hause. Die Gruppe hatte in der Düsseldorfer Altstadt gefeiert. Doch sie war nicht alleine im Zug.
Rechte Parolen im Zug gegrölt
Gordon B. und Christian S. – die Staatsanwaltschaft Wuppertal rechnet sie der rechten Szene zu – waren mit Gesinnungsgenossen zugestiegen. Dabei sollen sie laut Anklage rechtsradikale Lieder gesungen haben. Einer aus der Gruppe soll auch gerufen haben: „Deutschland wird geführt von rechter Hand!“ Das wollte das spätere Opfer nicht hinnehmen und rief: „Ganz bestimmt nicht!“
Was dann laut Anklage folgte, schilderte der Sprecher des Wuppertaler Landgerichts, Dr. Stephan Katerlöh, gegenüber WDR.de so: „Die Angeklagten sollen zu der Gruppe gegangen sein. S. soll erst einen Mann in der Bahn mit einem Faustschlag niedergeschlagen haben. Dann soll B. das Opfer am Genick und am Bauch gepackt und so auf den Bahnhof geschleppt haben.“ Hans Moritz H. habe sich nicht wehren können. Während Christian S. drohend danebenstand, habe Gordon B. den Kopf des Opfers einmal mit voller Wucht auf den Bahnsteig geschlagen. Dann, so der Gerichtssprecher, sollen die Angeklagten weggelaufen sein. Sie konnten jedoch schnell von der Polizei gefasst werden.
Fünfstündige Operation rettete das Opfer
Das 20-jährige Opfer wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Fünf Stunden dauerte die Operation. Vier Wochen war der junge Mann krankgeschrieben. „Heute geht es meinem Mandanten gesundheitlich wieder relativ gut. Die Klammern im Schädel werden jedoch bleiben. Aber psychisch sieht das anders aus. So einen Vorgang verarbeitet man nicht so leicht“, sagt sein Anwalt Thomas Stobbe. H. tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf, um von den Angeklagten Schmerzensgeld zu fordern.
Den mutmaßlichen Tätern drohen wegen gefährlicher Körperverletzung bis zu zehn Jahre Haft. Bis heute sitzen sie in Untersuchungshaft. Beide sind erheblich vorbestraft. „Der Angeklagte B. ist schon wegen gefährlicher Körperverletzung und Totschlags verurteilt worden. Weitere Verfahren aus 2009 laufen noch, weil er einen Hitlergruß gezeigt und einen dunkelhäutigen Mann angegriffen haben soll“, sagte Pressesprecher Katerlöh. Auch der Angeklagte S. sei wegen schwerer Körperverletzung vorbestraft.
„Das war eine linke Bazille“
Die mutmaßlichen Täter, so Katerlöh, hätten in ihren Vernehmungen ausgesagt, dass einer aus der Gruppe um Hans Moritz H. einen Ansteck-Button getragen habe, der auf eine linke Gesinnung habe schließen lassen: „Das war eine linke Bazille.“ Katerlöh sagte jedoch auch: „Die Gruppenmitglieder waren weder als Autonome noch als Linke optisch wahrnehmbar.“ Und auch Anwalt Stobbe sagte: „Mein Mandant hat überhaupt nichts mit der linken Szene zu tun.“
Polizei: „Tat von neuer Qualität“
Zeigt diese Tat, dass es in Wuppertal möglicherweise eine große gewalttätige rechte Szene gibt? Die Wuppertaler Polizei verneint dies. „Da können wir Entwarnung geben. Es ist immer mal irgendwo etwas. Aber eine Tat von solcher Qualität haben wir hier sonst nicht“, sagt ein Polizeisprecher.
Das Gericht hat bisher fünf Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil wird für den 22. Januar gerechnet.
Quelle: wdr.de
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Rechter Schläger vor Gericht
Vor dem Wuppertaler Landgericht müssen sich seit heute (06.01.10) zwei mutmaßliche Rechtsradikale wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Zu Beginn des Verfahrens versuchten die 27 und 34 Jahre alten Angeklagten, ihre jeweilige Tatbeteiligung abzuschwächen. Der 27-Jährige gab an, er habe sein Opfer nach einer Provokation aus der Bahn auf den Bahnsteig geschubst. Die Staatsanwaltschaft dagegen vermutet ein viel brutaleres Vorgehen, bei dem der Kopf des 20-Jährigen mit voller Wucht auf den Boden geschlagen worden sei. Das Opfer erlitt einen Bruch der Schädelbasis und leidet nach Aussage seines Anwalts noch immer unter den Folgen. Der zweite Angeklagte will dem Geschehen nur zugesehen haben. Je nach Aussage der Zeugen, so der Vorsitzende Richter, werde die Anklage auf versuchten Totschlag erweitert. (Reporter: Helge Rosenkranz)
Quelle: wdr
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Prozess gegen Neonazis
Zwei Neonazis müssen sich ab heute wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Wuppertaler Landgericht verantworten. Im November 2008 sollen sie einen 20-Jährigen am Bahnhof Steinbeck brutal verprügelt haben. Einer soll ihn mit dem Kopf auf den Steinboden geschlagen haben, so dass er einen Schädelbasisbruch erlitt. Die Neonazis sollen vorher in einer S-Bahn rechtsradikale Parolen von sich gegeben haben und der 20-Jährige hatte etwas dagegen gesagt. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der junge Mann deshalb zusammengeschlagen wurde.
Quelle: Radio Wuppertal